BFH - Beschluss vom 24.06.2014
VIII R 48/11
Normen:
FGO § 68 S. 1;
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 21.09.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 332/06

Rechtsfolgen des Erlasses eines Änderungsbescheides während der Anhängigkeit des finanzgerichtlichen Verfahrens

BFH, Beschluss vom 24.06.2014 - Aktenzeichen VIII R 48/11

DRsp Nr. 2014/12158

Rechtsfolgen des Erlasses eines Änderungsbescheides während der Anhängigkeit des finanzgerichtlichen Verfahrens

NV: Ist ein FG-Urteil aus verfahrensrechtlichen Gründen aufzuheben, weil ihm ein Änderungsbescheid nachfolgt, der den Sachstreit jedoch nicht berührt, kann der BFH unter den Voraussetzungen des § 126a FGO über die Revision durch Beschluss entscheiden.

Ist während des laufenden finanzgerichtlichen Verfahrens ein Änderungsbescheid ergangen, so kann auch ein ergangenes Urteil des Finanzgerichts keinen Bestand haben.

Normenkette:

FGO § 68 S. 1;

Gründe

Das angefochtene Urteil ist aus verfahrensrechtlichen Gründen aufzuheben. Ihm liegt ein nicht mehr existierender Bescheid zu Grunde, nachdem am 1. Dezember 2011 ein Änderungsbescheid ergangen ist. Dies hat zur Folge, dass auch das Urteil des Finanzgerichts (FG) keinen Bestand haben kann (ständige Rechtsprechung, vgl. Senatsurteile vom 21. Dezember 1993 VIII R 13/89, BFHE 174, 328, BStBl II 1994, 734; vom 11. April 2012 VIII R 28/09, BFHE 237, 100, BStBl II 2012, 496; vom 6. August 2013 VIII R 11/10, BFH/NV 2014, 27, sowie Urteile des Bundesfinanzhofs vom 23. Januar 2003 IV R 71/00, BFHE 201, 269, BStBl II 2004, 43; vom 28. August 2003 IV R 20/02, BFHE 203, 143, BStBl II 2004, 10).