FG Köln - Urteil vom 19.09.2002
3 K 2002/02
Normen:
AO (1977) § 364b Abs. 1 Nr. 1 ; AO (1977) § 364b Abs. 1 Nr. 3 ; FGO § 137 S. 3 ; FGO § 76 Abs. 3 ; FGO § 79b Abs. 3 ;
Fundstellen:
DStRE 2003, 1068

Rechtsgrundlage einer Ausschlussfrist zur Vorlage von Steuererklärungen im Veranlagungsverfahren

FG Köln, Urteil vom 19.09.2002 - Aktenzeichen 3 K 2002/02

DRsp Nr. 2003/13962

Rechtsgrundlage einer Ausschlussfrist zur Vorlage von Steuererklärungen im Veranlagungsverfahren

1. Ist noch keine Steuererklärung gefertigt, kann der Einspruchsführer nach § 364 b Abs. 1 Nr. 1 AO 1977 und nicht nach § 364 b Abs. 1 Nr. 3 AO 1977 unter Fristsetzung zur Vorlage aufgefordert werden. 2. Die Fortwirkung einer Fristsetzung nach § 364 b AO 1977 gilt auch nach der Neufassung des § 172 Abs. 1 S. 3 2. Hs. nur für das finanzamtliche Verfahren. Für das finanzgerichtliche Verfahren gilt dagegen weiterhin § 76 Abs. 3 S. 2 i.V.m. § 79 b Abs. 3 FGO. 3. § 137 S. 3 FGO ist dahingehend auszulegen, dass den Kläger nur dann die (volle) Kostentragungspflicht trifft, wenn dem Beklagten keine Pflichtverletzung hinsichtlich der Nichtveranlagung im Klageverfahren zur Last gelegt werden kann.

Normenkette:

AO (1977) § 364b Abs. 1 Nr. 1 ; AO (1977) § 364b Abs. 1 Nr. 3 ; FGO § 137 S. 3 ; FGO § 76 Abs. 3 ; FGO § 79b Abs. 3 ;

Tatbestand:

Streitig ist die Änderung der Einkommensteuer- und Umsatzsteuerbescheide 2000, nachdem die Klägerin eine Frist nach § 364 b AO nicht eingehalten hatte.