BVerwG - Urteil vom 22.03.2017
5 C 4.16
Normen:
VwGO § 137 Abs. 1 Nr. 1; VwVfG § 13 Abs. 1 Nr. 1; VwVfG § 14 Abs. 1 S. 1; VwVfG § 35 S. 1; VwVfG § 41 Abs. 1 S. 1 1. Alt. S. 2; VwVfG § 43 Abs. 1 S. 1 1. Alt.; VwVfG § 48 Abs. 2 S. 3 Nr. 1; BGB § 123 Abs. 1; BGB §§ 164 ff.; BGB § 278;
Fundstellen:
BVerwGE 158, 258
Vorinstanzen:
VG Berlin, vom 26.06.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 28 K 93.11
OVG Berlin-Brandenburg, vom 26.11.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 7 B 4.15

Rücknahme von durch Bestechung und arglistige Täuschung erwirkten Beihilfebescheiden; Erwirkung des Verwaltungsakts durch Bestechung oder arglistige Täuschung durch den Vertreter des Begünstigten; Täuschung der Beihilfestelle über die Identität des Antragstellers; Einreichung und Abrechnung gefälschter Arztrechnungen; Anwendung haftungsrechtlicher Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) für die Zurechnung deliktischen Verhaltens

BVerwG, Urteil vom 22.03.2017 - Aktenzeichen 5 C 4.16

DRsp Nr. 2017/9349

Rücknahme von durch Bestechung und arglistige Täuschung erwirkten Beihilfebescheiden; Erwirkung des Verwaltungsakts durch Bestechung oder arglistige Täuschung durch den Vertreter des Begünstigten; Täuschung der Beihilfestelle über die Identität des Antragstellers; Einreichung und Abrechnung gefälschter Arztrechnungen; Anwendung haftungsrechtlicher Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) für die Zurechnung deliktischen Verhaltens

Die Berufung auf schutzwürdiges Vertrauen gemäß § 48 Abs. 2 Satz 3 Nr. 1 VwVfG ist auch dann ausgeschlossen, wenn nicht der Begünstigte, sondern sein Vertreter den Verwaltungsakt durch Bestechung oder arglistige Täuschung erwirkt hat.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg vom 26. November 2015 wird zurückgewiesen.

Der Kläger trägt die Kosten des Revisionsverfahrens.

Normenkette:

VwGO § 137 Abs. 1 Nr. 1; VwVfG § 13 Abs. 1 Nr. 1; VwVfG § 14 Abs. 1 S. 1; VwVfG § 35 S. 1; VwVfG § 41 Abs. 1 S. 1 1. Alt. S. 2; VwVfG § 43 Abs. 1 S. 1 1. Alt.; VwVfG § 48 Abs. 2 S. 3 Nr. 1; BGB § 123 Abs. 1; BGB §§ 164 ff.; BGB § 278;

Gründe

I

Der Kläger wendet sich gegen die Rücknahme von 144 Bescheiden, mit denen ihm im Zeitraum von Oktober 2003 bis August 2008 Beihilfeleistungen gewährt worden waren.