BFH - Urteil vom 06.07.1999
VIII R 17/97
Normen:
AO (1977) § 118, § 117 Abs. 4, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, Abs. 1 S. 2, § 196 ; FGO § 48 Abs. 1 Nr. 3 (a.F.);
Fundstellen:
BB 1999, 2232
BFH/NV 2000, 103
BFHE 189, 302
BStBl II 2000, 306
DStR 1999, 1733
DStZ 2000, 64
Vorinstanzen:
FG München,

Rückwirkendes Ereignis und gewerblicher Grundstückshandel

BFH, Urteil vom 06.07.1999 - Aktenzeichen VIII R 17/97

DRsp Nr. 1999/9322

Rückwirkendes Ereignis und gewerblicher Grundstückshandel

»1. Eine sog. betriebsnahe Veranlagung, der keine förmliche Prüfungsanordnung i.S. von § 196 AO 1977 zugrunde liegt, hemmt nicht den Ablauf der Festsetzungsfrist nach § 171 Abs. 4 AO 1977. 2. Die Veräußerung eines vierten Objekts im Rahmen eines gewerblichen Grundstückshandels ist kein rückwirkendes Ereignis i.S. von § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO 1977

Normenkette:

AO (1977) § 118, § 117 Abs. 4, § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, Abs. 1 S. 2, § 196 ; FGO § 48 Abs. 1 Nr. 3 (a.F.);

Gründe:

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), an der die Eheleute W. je zur Hälfte beteiligt sind. Die Eheleute W. haben in den Jahren 1980 bis 1989 als Miteigentümer zu je 50 v.H. vier Mietwohnhäuser in M. erworben und diese nach vorübergehender Vermietung und umfangreicher Instandsetzung in den Jahren 1982, 1984, 1985 und 1989 veräußert. Die Eheleute wurden für die Jahre 1980 bis 1989 mit bestandskräftigen Steuerbescheiden zur Einkommensteuer zusammenveranlagt. Dabei wurden die Einkünfte aus den Grundstücksverkäufen nicht erfaßt.