BFH - Urteil vom 12.02.1992
II R 113/88
Normen:
BewG (1965) §§ 9, 11 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BB 1992, 1128
BB 1992, 2205
BFHE 167, 170
BStBl II 1993, 268
GmbHR 1992, 622
Vorinstanzen:
FG Hamburg,

Schätzung nach dem Stuttgarter Verfahren

BFH, Urteil vom 12.02.1992 - Aktenzeichen II R 113/88

DRsp Nr. 1996/11379

Schätzung nach dem Stuttgarter Verfahren

»Im Rahmen der Schätzung des gemeinsamen Werts nichtnotierter Anteile an Kapitalgesellschaften nach dem sog. Stuttgarter Verfahren können die mit einer Preissteigerungsrücklage (§ 74 EStDV) verbundenen latenten Ertragsteuerbelastungen bei der Ermittlung des Vermögenswerts nicht berücksichtigt werden (Anschluß an BFHE 126, 227, BStBl II 1979, 34).«

Normenkette:

BewG (1965) §§ 9, 11 Abs. 2 ;

Gründe:

I. Sämtliche Anteile an der Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), einer GmbH, wurden am streitigen Stichtag (31. Dezember 1972) von der Beigeladenen, einer KG, gehalten. Zwischen der Klägerin und der Beigeladenen bestand ein steuerlich anerkanntes Organschaftsverhältnis mit Ergebnisabführungsverpflichtung.

In ihrer Steuerbilanz zum 31. Dezember 1972 wies die Klägerin Preissteigerungsrücklagen (vgl. § 74 der Einkommensteuer-Durchführungsverordnung 1971 - EStDV -) in Höhe von 33.006.040 DM aus. Die auf diese Rücklagen entfallende latente Ertragsteuerbelastung betrug - abgezinst - 10.379.19 DM.