LSG Schleswig-Holstein - Urteil vom 26.08.2020
L 5 KR 72/17
Normen:
SGB IV § 7 Abs. 1 S. 1-2; SGB IV § 7a Abs. 2; SGB XI § 69; SGB XI § 71 Abs. 2; SGB XI § 72 Abs. 3; SGB XI § 73 Abs. 3 S. 1 Nr. 3 und Nr. 4; SGB XI §§ 113 ff.;
Vorinstanzen:
SG Lübeck, vom 24.11.2016 - Vorinstanzaktenzeichen S 3 KR 275/14

Sozialversicherungspflicht der Tätigkeiten von Honorarpflegefachkräften in ambulanten PflegedienstenAbgrenzung zwischen selbstständiger Tätigkeit und abhängiger BeschäftigungEingliederung in die Organisations- und Weisungsstruktur des Pflegedienstes im Regelfall

LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 26.08.2020 - Aktenzeichen L 5 KR 72/17

DRsp Nr. 2021/770

Sozialversicherungspflicht der Tätigkeiten von Honorarpflegefachkräften in ambulanten Pflegediensten Abgrenzung zwischen selbstständiger Tätigkeit und abhängiger Beschäftigung Eingliederung in die Organisations- und Weisungsstruktur des Pflegedienstes im Regelfall

1. Ambulante Pflegedienste unterliegen engmaschigen regulatorischen Vorgaben, die aus dem gesetzlichen Versorgungsauftrag (§ 69 SGB XI), den Anforderungen für die Anerkennung als zur Wahrnehmung der Pflegeverantwortung im Sinne des § 71 Abs. 1 SGB XI befugten verantwortlichen Pflegefachkraft (§ 71 Abs. 3 SGB XI), den Voraussetzungen für den Abschluss eines Versorgungsvertrages (§ 72 Abs. 3 SGB XI) und den Maßstäben und Grundsätzen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Pflegequalität (§ 113 f. SGB XI) resultieren.2. Aus diesen regulatorischen Vorgaben folgt in der Regel die Eingliederung von Honorar-Pflegefachkräften in die Organisations- und Weisungsstruktur auch von ambulanten Pflegediensten (vgl. zu stationären Pflegeeinrichtungen BSG, Urteil vom 7. Juni 2019, B 12 R 6/18 R).