BFH - Beschluss vom 17.05.2005
I B 3/04
Normen:
AO § 118 S. 1 § 130 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2005, 2145
BFH/NV 2005, 2145
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 02.12.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 2714/03

Steuerbescheid; Abrechnungsmitteilung

BFH, Beschluss vom 17.05.2005 - Aktenzeichen I B 3/04

DRsp Nr. 2005/18242

Steuerbescheid; Abrechnungsmitteilung

Nicht alles, was das FA in den Abrechnungsteil eines Steuerbescheides aufnimmt, stellt eine bestandskräftige Regelung dar.

Normenkette:

AO § 118 S. 1 § 130 Abs. 2 ;

Gründe:

Die Beschwerde des Klägers und Beschwerdeführers (Kläger) ist unbegründet und war daher zurückzuweisen.

Der Kläger macht geltend, dass im Streitfall die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Bundesfinanzhofs (BFH) erfordere (§ 115 Abs. 2 Nr. 2 der Finanzgerichtsordnung -- FGO --). Er trägt hierzu vor, dass das Urteil des Finanzgerichts (FG) von den Urteilen des BFH vom 16. Oktober 1986 VII R 159/83 (BFHE 148, 4, BStBl II 1987, 405) und vom 18. Juli 2000 VII R 32, 33/99 (BFHE 192, 405, BStBl II 2001, 133) sowie von dem Urteil des FG Rheinland-Pfalz vom 11. Dezember 1987 4 K 309/86 (Entscheidungen der Finanzgerichte 1988, 279) abweiche. Dem angefochtenen Urteil liege der abstrakte Rechtssatz zugrunde, dass eine Abrechnungsmitteilung in einem Steuerbescheid kein Verwaltungsakt i.S. des § 118 Satz 1 der Abgabenordnung (AO 1977) sei. Demgegenüber hätten der BFH und das FG Rheinland-Pfalz entschieden, dass Anrechnungs- und Abrechnungsverfügungen Regelungscharakter hätten und selbständige begünstigende Verwaltungsakte i.S. des § 118 Satz 1 AO 1977 darstellten, die nur über § 130 Abs. 2 AO 1977 korrigiert werden könnten.