BFH - Beschluss vom 19.01.2012
VI B 98/11
Normen:
FGO § 33 Abs. 1 Nr. 1; FGO § 62 Abs. 4; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 1 S. 2; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 103 Abs. 1;
Fundstellen:
BFH/NV 2012, 759
Vorinstanzen:
Finanzgericht Münster, vom 06.07.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 603/10

Vereinbarkeit des Vertretungszwangs gem. § 62 Abs. 4 FGO mit höherrangigem Recht

BFH, Beschluss vom 19.01.2012 - Aktenzeichen VI B 98/11

DRsp Nr. 2012/4854

Vereinbarkeit des Vertretungszwangs gem. § 62 Abs. 4 FGO mit höherrangigem Recht

1. NV: Im finanzgerichtlichen Verfahren kommt eine Verweisung an "das zuständige Amtsgericht" nicht in Betracht, wenn die Anwendung der abgabenrechtlichen Vorschriften durch die Finanzbehörden in Streit steht. 2. NV: § 33 FGO ist nicht wegen Verstoßes gegen das in Art. 19 Abs. 1 Satz 2 GG geregelte Zitiergebot nichtig. 3. NV: Der aus § 62 Abs. 4 FGO folgende Vertretungszwang verstößt nicht gegen das Grundgesetz (hier: Rechtsschutzgarantie, Art. 19 Abs. 4 GG; Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, Art. 2 Abs. 1 GG; Anspruch auf rechtliches Gehör, Art. 103 Abs. 1 GG). 4. NV: Der in § 62 Abs. 4 FGO normierte Vertretungszwang stellt keinen Verstoß gegen Art. 47 Abs. 2 Satz 2 EUGrdRCh (Recht auf Beratung, Verteidigung und Vertretung) dar. 5. NV: Die Frage, ob eine Klage dem Gerichtskostengesetz unterliegt, kann nicht zur Zulassung der Revision führen.

Normenkette:

FGO § 33 Abs. 1 Nr. 1; FGO § 62 Abs. 4; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 1 S. 2; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 103 Abs. 1;

Gründe