LSG Baden-Württemberg - Beschluss vom 08.07.2019
L 10 SF 909/19 E-B
Normen:
SGG § 101 Abs. 1 S. 1-2; SGG § 122; SGG § 124 Abs. 1; SGG § 183 S. 1; SGG § 202 S. 1; ZPO § 160 Abs. 3 Nr. 1; ZPO § 160 Abs. 5; ZPO § 278 Abs. 6; RVG § 3 Abs. 1 S. 1; VV RVG Nr. 3106;
Vorinstanzen:
SG Freiburg, vom 20.02.2019 - Vorinstanzaktenzeichen S 15 SF 605/19

Vergütung von Rechtsanwälten im sozialgerichtlichen VerfahrenEntstehen der fiktiven Terminsgebühr bei Annahme eines schriftlichen Vergleichsvorschlags des Gerichts ohne Gerichtsbeschluss

LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 08.07.2019 - Aktenzeichen L 10 SF 909/19 E-B

DRsp Nr. 2019/14807

Vergütung von Rechtsanwälten im sozialgerichtlichen Verfahren Entstehen der fiktiven Terminsgebühr bei Annahme eines schriftlichen Vergleichsvorschlags des Gerichts ohne Gerichtsbeschluss

Nehmen die Beteiligten einen schriftlichen Vergleichsvorschlag des Gerichts durch Schriftsatz gegenüber dem Gericht an, entsteht die (fiktive) Terminsgebühr nach Anm. Satz 1 Nr. 1 zu Nr. 3106 VV RVG, ohne dass es auf einen Gerichtsbeschluss ankommt (Aufgabe von LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 22.11.2016, L 12 SF 1920/15 E-B; Anschluss an LSG Berlin-Brandenburg, Beschluss vom 13.09.2018, L 39 SF 302/17 B E, in juris).

Tenor

Die Beschwerde des Erinnerungsgegners gegen den Beschluss des Sozialgerichts Freiburg vom 20.02.2019 wird zurückgewiesen.

Das Verfahren ist gebührenfrei; Kosten werden nicht erstattet.

Normenkette:

SGG § 101 Abs. 1 S. 1-2; SGG § 122; SGG § 124 Abs. 1; SGG § 183 S. 1; SGG § 202 S. 1; ZPO § 160 Abs. 3 Nr. 1; ZPO § 160 Abs. 5; ZPO § 278 Abs. 6; RVG § 3 Abs. 1 S. 1; VV RVG Nr. 3106;

Gründe

I.

Zwischen den Beteiligten ist im Rahmen der Vergütungsfestsetzung nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) streitig, ob der Erinnerungsführer für seine Tätigkeit als nach dem Recht der Prozesskostenhilfe (PKH) beigeordneter Rechtsanwalt in dem Hauptsacheverfahren beim Sozialgericht Freiburg () eine (fiktive) Terminsgebühr nach Vergleichsschluss beanspruchen kann.