BAG - Beschluss vom 27.04.2021
9 AZR 621/19 (A)
Normen:
AEUV Art. 16; AEUV Art. 114 Abs. 1; AEUV Art. 114 Abs. 2; AEUV Art. 267; AEUV Art. 288 Abs. 2; DSGVO Art. 38 Abs. 3 S. 2; DSGVO Art. 88; EUV Art. 5; BDSG § 6 Abs. 4 S. 1; BGB § 626;
Fundstellen:
AP BDSG 2018 _ 6 Nr. 3
BB 2021, 2227
DB 2021, 2367
EzA BDSG 2018 _ 6 Nr. 3
EzA-SD 2021, 9
NZA 2021, 1492
Vorinstanzen:
LAG Chemnitz, vom 08.10.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Sa 128/19
ArbG Dresden, vom 03.04.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 1978/18

Verhältnis zwischen unionsrechtlicher und nationaler Regelung zur Abberufung eines DatenschutzbeauftragtenAntrag auf Vorabentscheidungsverfahren durch den EuGH gem. Art. 267 AEUVErmächtigungsgrundlage für Art. 38 Abs. 3 Satz 2 DSGVO

BAG, Beschluss vom 27.04.2021 - Aktenzeichen 9 AZR 621/19 (A)

DRsp Nr. 2021/14166

Verhältnis zwischen unionsrechtlicher und nationaler Regelung zur Abberufung eines Datenschutzbeauftragten Antrag auf Vorabentscheidungsverfahren durch den EuGH gem. Art. 267 AEUV Ermächtigungsgrundlage für Art. 38 Abs. 3 Satz 2 DSGVO

Orientierungssätze: 1. Der Senat kann nicht mit der notwendigen Eindeutigkeit beurteilen, ob die Regelung in § 38 Abs. 2 iVm. § 6 Abs. 4 Satz 1 BDSG, dass ein verpflichtend benannter Datenschutzbeauftragter nur aus wichtigem Grund abberufen werden kann, mit Art. 38 Abs. 3 Satz 2 DSGVO vereinbar ist, der keinen derartigen Schutz vor Abberufungen vorsieht (Rn. 12 ff.). 2. Der Senat hat den Gerichtshof der Europäischen Union im Rahmen eines Vorabentscheidungsverfahrens nach Art. 267 AEUV ua. um die Klärung der vorstehenden Frage ersucht.

Der Europäische Gerichtshof muss klären, ob Art. 38 Abs. 3 Satz 2 DSGVO auf einer ausreichenden Ermächtigungsgrundlage beruht, insbesondere soweit er Datenschutzbeauftragte erfasst, die in einem Arbeitsverhältnis zum Verantwortlichen stehen.