BFH - Urteil vom 30.07.1997
I R 90/96
Normen:
EStG § 57 Abs. 4 S. 1; DDR: DBStÄndG § 9;
Fundstellen:
BB 1997, 2366
BB 1998, 932
BFH/NV 1998, 124
BFHE 184, 84
BStBl II 1997, 730
DB 1997, 2518
DStZ 1998, 64
NJW 1998, 262
Vorinstanzen:
Sächsisches FG (EFG 1997, 239),

Verlustrücktrag 1990 im Beitrittsgebiet

BFH, Urteil vom 30.07.1997 - Aktenzeichen I R 90/96

DRsp Nr. 1997/8075

Verlustrücktrag 1990 im Beitrittsgebiet

»1. Der gemäß § 57 Abs. 4 Satz 1 i.V.m. § 10d EStG vorzunehmende Verlustrücktrag geht der Anrechnung des Steuerabzugsbetrags nach § 9 DBStÄndG DDR vor. 2. Der mit StÄndG 1991 eingeführte Verlustrücktrag nach § 57 Abs. 4 Satz 1 EStG ist nicht wegen unzulässiger Rückwirkung verfassungswidrig.«

Normenkette:

EStG § 57 Abs. 4 S. 1; DDR: DBStÄndG § 9;

Gründe:

I.

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine GmbH, begann ihre Tätigkeit im Beitrittsgebiet am 1. Juli 1990. Ihr steuerpflichtiges Einkommen im 2. Halbjahr 1990 betrug 11844 DM. Die zusammengefaßte Steuer in Höhe von 4988 DM verrechnete die Klägerin mit dem Abzugsbetrag nach § 9 der Durchführungsbestimmungen zum Gesetz zur Änderung der Rechtsvorschriften über die Einkommen-, Körperschaft- und Vermögensteuer - Steueränderungsgesetz vom 16. März 1990 (DBStÄndG DDR). Der verbleibende Steuerabzugsbetrag in Höhe von 5012 DM wurde festgestellt. Die 1990 betreffenden Steuerbescheide wurden bestandskräftig.