BFH - Urteil vom 15.10.1999
VI R 40/98
Normen:
EStG § 32 Abs. 4 S. 1 Nr. 3, § 62 Abs. 1, § 63 Abs. 1 S. 1, 2; BSHG §§ 39 ff.;
Fundstellen:
BB 2000, 138
BFH/NV 2000, 374
BFHE 189, 449
BStBl II 2000, 75
DB 2000, 125
DStZ 2000, 223
NJW 2000, 1356
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

Volljährige behinderte Kinder

BFH, Urteil vom 15.10.1999 - Aktenzeichen VI R 40/98

DRsp Nr. 2000/501

Volljährige behinderte Kinder

»Ein volljähriges behindertes Kind ist regelmäßig auch dann i.S. des § 32 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 EStG 1996 außerstande, sich selbst zu unterhalten, wenn es im Rahmen der Eingliederungshilfe vollstationär untergebracht ist (Abgrenzung zum BFH-Urteil vom 14. Juni 1996 III R 13/94, BFHE 181, 128, BStBl II 1997, 173).«

Normenkette:

EStG § 32 Abs. 4 S. 1 Nr. 3, § 62 Abs. 1, § 63 Abs. 1 S. 1, 2; BSHG §§ 39 ff.;

Gründe:

I.Die im Jahre 1970 geborene Tochter des Klägers und Revisionsbeklagten (Kläger) ist geistig behindert und zu 100 v.H. in ihrer Erwerbstätigkeit gemindert. Sie ist erheblich geh- und körperbehindert und auf ständige Begleitung angewiesen. In ihrem Schwerbehindertenausweis ist das Merkmal H (hilflos) eingetragen. Seit 1981 lebt sie in einer Pflegeanstalt, in der sie heilpädagogisch und arbeitstherapeutisch gefördert wird. Die Kosten dieser Unterbringung, die 1997 rd. 84 360 DM betrugen, werden im Rahmen der --erweiterten-- Eingliederungshilfe vom zuständigen Sozialleistungsträger getragen (§§ 39 ff., § 43 Abs. 1 des Bundessozialhilfegesetzes --BSHG--). Dieser zahlt monatlich zusätzlich ein Taschengeld in Höhe von rd. 150 DM sowie eine Bekleidungspauschale von 45 DM.