BFH - Urteil vom 02.07.1997
I R 25/96
Normen:
AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, § 233a Abs. 1, 5;
Fundstellen:
BB 1997, 2260
BB 1997, 2633
BFH/NV 1998, 97
BFHE 183, 33
BStBl II 1997, 714
DB 1997, 2259
DStR 1997, 1686
DStZ 1997, 870
NJW 1998, 181
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, Außensenate Stuttgart (EFG 1996, 411),

Vollverzinsung bei nachträglichem Ausschüttungsbeschluß

BFH, Urteil vom 02.07.1997 - Aktenzeichen I R 25/96

DRsp Nr. 1997/8078

Vollverzinsung bei nachträglichem Ausschüttungsbeschluß

»Steuernachforderungen sind auch dann gemäß § 233a AO 1977 zu verzinsen, wenn sich diese aus einer Steuerfestsetzung ergeben, durch die die ursprüngliche Steuerfestsetzung rückwirkend gemäß § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO 1977 geändert worden ist. Der Umstand, daß sich für den Steuerschuldner aufgrund der bisherigen Steuerfestsetzung kein Zins- oder Liquiditätsvorteil ergeben hat, steht dem nicht entgegen.«

Normenkette:

AO (1977) § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, § 233a Abs. 1, 5;

Gründe:

I.

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine GmbH, wendet sich gegen die Festsetzung von Nachzahlungszinsen zur Körperschaftsteuer 1989 gemäß § 233a der Abgabenordnung (AO 1977). Dieser Festsetzung liegt die folgende Entwicklung zugrunde:

- Durch Bescheid vom 2. Mai 1991 hatte der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt --FA--) die Körperschaftsteuer 1989 auf 56631 DM festgesetzt und dabei eine am 14. März 1991 von der Klägerin für 1989 beschlossene Gewinnausschüttung von 100000 DM berücksichtigt.

- Durch weiteren Bescheid vom 26. Juli 1991 wurden die zunächst auf 72188 DM festgesetzten Körperschaftsteuervorauszahlungen für 1990 auf Antrag der Klägerin auf 44303 DM herabgesetzt.