FG Düsseldorf - Urteil vom 18.05.2009
14 K 1750/08 Kg
Normen:
VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 13 Abs. 2 Buchst. a; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 73; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 76 Abs. 1; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 76 Abs. 2; EStG § 62 Abs. 1 Nr. 2 b; EStG § 63 Abs. 1 Satz 3; FGO § 102 Satz 1;
Fundstellen:
EFG 2009, 1302

Voraussetzungen für eine nur anteilige Gewährung deutschen Kindergeldes - Kindergeldanspruch; Inländischer Kindergeldanspruch; Ermessensentscheidung; Ermessensausfall

FG Düsseldorf, Urteil vom 18.05.2009 - Aktenzeichen 14 K 1750/08 Kg

DRsp Nr. 2009/15817

Voraussetzungen für eine nur anteilige Gewährung deutschen Kindergeldes - Kindergeldanspruch; Inländischer Kindergeldanspruch; Ermessensentscheidung; Ermessensausfall

1. Bei der Befugnis nach § 76 Abs. 2 VO (EWG) Nr. 1408/71, den Kindergeldanspruch eines im Inland beschäftigten Elternteils ruhen zu lassen, soweit im Wohnsitzstaat (hier: Belgien) auf Grund einer Erwerbstätigkeit bzw. vorausgegangener Arbeitslosigkeit des anderen Elternteils ebenfalls ein Kindergeldanspruch besteht, dort aber keine Familienleistungen beantragt werden, handelt es sich um eine Ermessensentscheidung. 2. Übt die Familienkasse ihr Ermessen nicht aus (sog. Ermessensausfall), weil sie von einer gebundenen Entscheidung ausgeht, liegt hierin ein die Rechtswidrigkeit des Verwaltungsakts begründender Ermessensfehler. 3. Bei der Ermessensentscheidung dürfte zu berücksichtigen sein, ob die Kindergeldberechtigten Kenntnis von einem vorrangigen ausländischen Anspruch auf Familienleistungen hatten.

Normenkette:

VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 13 Abs. 2 Buchst. a; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 73; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 76 Abs. 1; VO (EWG) Nr. 1408/71 Art. 76 Abs. 2; EStG § 62 Abs. 1 Nr. 2 b; EStG § 63 Abs. 1 Satz 3; FGO § 102 Satz 1;

Tatbestand:

Streitig ist, ob die Klägerin für ihren Sohn Elias (geboren am 24.05.1995) ab Juli 2006 Kindergeld in voller Höhe beanspruchen kann.