BFH - Urteil vom 04.02.2016
III R 12/14
Normen:
AO § 174 Abs. 4 Sätze 1 bis 4, § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1; EStG a.F. § 32c; EStG § 15 Abs. 2 Satz 1, § 35; GewStG § 2 Abs. 1, § 7;
Fundstellen:
BFHE 253, 290
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 13.03.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 14 K 3588/11

Zulässigkeit der Änderung des Einkommensteuerbescheides nach Aufhebung des Gewerbesteuermessbescheides mangels gewerblicher TätigkeitBegriff des Grundlagenbescheides im Sinne von § 174 Abs. 4 AO

BFH, Urteil vom 04.02.2016 - Aktenzeichen III R 12/14

DRsp Nr. 2016/12425

Zulässigkeit der Änderung des Einkommensteuerbescheides nach Aufhebung des Gewerbesteuermessbescheides mangels gewerblicher Tätigkeit Begriff des Grundlagenbescheides im Sinne von § 174 Abs. 4 AO

1. Wird der Gewerbesteuermessbescheid aufgrund eines Rechtsbehelfs aufgehoben, weil der Steuerpflichtige eine selbständige Tätigkeit i.S. des § 18 Abs. 1 Nr. 3 EStG ausübt, ist das FA nach § 174 Abs. 4 AO im Grundsatz berechtigt, den Einkommensteuerbescheid durch Versagung der Tarifbegrenzung gemäß § 32c EStG a.F. zu ändern. 2. In diesem Fall beruhen beide steuerlichen Folgerungen —sowohl die Aufhebung des Gewerbesteuermessbescheids als auch die Versagung der Tarifbegrenzung nach § 32c EStG a.F.— auf der rechtlichen Qualifikation der vom Steuerpflichtigen ausgeübten Tätigkeit und damit auf dem gleichen "bestimmten Sachverhalt" i.S. des § 174 Abs. 4 Satz 1 AO. 3. Weder der Gewerbesteuermessbescheid noch der Gewerbesteuerbescheid sind Grundlagenbescheide für die Tarifbegrenzung nach § 32c EStG a.F.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf vom 13. März 2014 14 K 3588/11 E wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Kläger zu tragen.

Normenkette:

AO § 174 Abs. 4 Sätze 1 bis 4, § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1; EStG a.F. § 32c; EStG § 15 Abs. 2 Satz 1, § 35; GewStG § 2 Abs. 1, § 7;

Gründe

I.