BFH - Beschluss vom 14.04.2020
VI R 32/17
Normen:
FGO § 100 Abs. 1 Satz 4, § 126 Abs. 6 Satz 1, § 126a, § 139 Abs. 3 Satz 3; AO §§ 5, 18 Abs. 1 Nr. 1, 19 Abs. 1 Satz 1, 180 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. b, 193, 195 Satz 1, 202 Abs. 1 Satz 1, 393 Abs. 1; BpO § 10; FA-ZVO NRW § 2, § 3 Abs. 1, § 20, § 23;
Fundstellen:
AO-StB 2020, 274
BB 2020, 1685
BB 2020, 1830
BFH/NV 2020, 944
BStBl II 2020, 487
DB 2020, 1606
DStRE 2020, 1137
FR 2020, 882
NZA 2020, 1168
wistra 2020, 518
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 22.03.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 3 K 123/14

Zulässigkeit der Anordnung einer Außenprüfung bei bestehendem Anfangsverdacht einer SteuerstraftatRechtsfolgen von Verstößen gegen Belehrungspflichten

BFH, Beschluss vom 14.04.2020 - Aktenzeichen VI R 32/17

DRsp Nr. 2020/10640

Zulässigkeit der Anordnung einer Außenprüfung bei bestehendem Anfangsverdacht einer Steuerstraftat Rechtsfolgen von Verstößen gegen Belehrungspflichten

1. Für die (erstmalige) Anordnung einer Außenprüfung ist es unerheblich, ob hinsichtlich der betroffenen Steuerarten und Besteuerungszeiträume der Anfangsverdacht einer Steuerstraftat besteht (Anschluss an BFH-Urteil vom 15.06.2016 – III R 8/15, BFHE 254, 203, BStBl II 2017, 25, Rz 20). 2. Verstöße gegen § 10 BpO, insbesondere gegen die Belehrungspflichten und damit gegen den Grundsatz der Selbstbelastungsfreiheit, führen nicht zur Rechtswidrigkeit einer Prüfungsanordnung.

Tenor

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Finanzgerichts Köln vom 22.03.2017 – 3 K 123/14 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Kläger zu tragen.

Normenkette:

FGO § 100 Abs. 1 Satz 4, § 126 Abs. 6 Satz 1, § 126a, § 139 Abs. 3 Satz 3; AO §§ 5, 18 Abs. 1 Nr. 1, 19 Abs. 1 Satz 1, 180 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. b, 193, 195 Satz 1, 202 Abs. 1 Satz 1, 393 Abs. 1; BpO § 10; FA-ZVO NRW § 2, § 3 Abs. 1, § 20, § 23;

Gründe

I. Streitig ist die Rechtmäßigkeit der Anordnung einer steuerlichen Außenprüfung sowie deren nachträglicher Erweiterung.