FG München - Urteil vom 01.08.2008
10 K 3549/07
Normen:
EStG § 32 Abs. 4 S. 2; SGB VIII § 41 Abs. 1 S. 1; SGB VIII § 41 Abs. 2; GG Art. 3 Abs. 1;

Zur Qualifikation von Pflegegeldzahlungen für junge Volljährige und eines einbehaltenen Kostenbeitrags im Rahmen der Einkünfte- und Bezügeberechnung nach § 32 Abs. 4 S. 2 EStG

FG München, Urteil vom 01.08.2008 - Aktenzeichen 10 K 3549/07

DRsp Nr. 2009/1477

Zur Qualifikation von Pflegegeldzahlungen für junge Volljährige und eines einbehaltenen Kostenbeitrags im Rahmen der Einkünfte- und Bezügeberechnung nach § 32 Abs. 4 S. 2 EStG

1. Bei der nach § 32 Abs. 4 S. 2 EStG durchzuführenden Berechnung der kindergeldschädlichen Bezüge eines Pflegekinds kann für den jungen Volljährigen nach § 41 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 SGB VIII gezahltes Pflegegeld nicht einerseits den Einkünften der Eltern zugerechnet werden und andererseits ein vom Jugendamt einbehaltener Kostenbeitrag von den Einkünften des Kinds abgezogen werden. 2. Der Wortlaut des § 41 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 SGB VIII spricht dafür, Pflegegeld für junge Volljährige als Bezüge des Kinds im Sinne des § 32 Abs. 4 S. 2 EStG zu werten und einen einbehaltenen Kostenbeitrag bezügemindernd zu berücksichtigen.

1. Die Klage wird abgewiesen.

2. Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.

Normenkette:

EStG § 32 Abs. 4 S. 2; SGB VIII § 41 Abs. 1 S. 1; SGB VIII § 41 Abs. 2; GG Art. 3 Abs. 1;

Tatbestand:

Streitig ist, ob ein Kostenbeitrag des Pflegekindes die kindergeldschädlichen eigenen Einkünfte des Pflegekindes mindert.

I.