OFD Bremen - Verfügung vom 19.10.1995
S 2241 a

OFD Bremen - Verfügung vom 19.10.1995 (S 2241 a) - DRsp Nr. 2008/84468

OFD Bremen, Verfügung vom 19.10.1995 - Aktenzeichen S 2241 a

DRsp Nr. 2008/84468

§ 15a EStG Anwendung bei doppelstöckigen Personengesellschaften

Sachverhalt: Die Einmann GmbH & Co. KG (= Obergesellschaft) ist zu 100 % an einer KG (= Untergesellschaft) als Kdt. beteiligt. Im VZ 01 ergeben sich nachstehende Kapitalkontenentwicklungen:

  • bei der Untergesellschaft

    Kapital der Obergesellschaft am 1. 1. 01 Verlustanteil in 01 + 400.000 DM - 500.000 DM
    Kapital der Obergesellschaft am 31. 12. 01 - 100.000 DM
    Folge: Der Verlustanteil der Obergesellschaft ist gem. § 15a EStG in Höhe von 400.000 DM ausgleichsfähig und in Höhe von 100.000 DM nur mit künftigen Gewinnen verrechenbar.
  • bei der Obergesellschaft

    Kapital des Kdt. am 1. 1. 01 Verlust 01 aus dem Betrieb der Obergesellschaft + 1.100.000 DM - 650.000 DM
    Verlustanteil aus der Untergesellschaft (davon 100.000 DM nur verrechenbar) - 500.000 DM
    Kapital des Kdt. am 31. 12. 01 - 50.000 DM

Fragen:

1. Wie hoch ist das für § 15a EStG maßgebliche Kapitalkonto des Kdt. bei der Obergesellschaft?

2. Welche Verluste sind für den Kdt. bei der Obergesellschaft in 01 festzustellen?

Rechtliche Würdigung

Nach ständiger BFH-Rechtsprechung (BStBl 1976 II S. 73 sowie BStBl 1977 II S. 260) ist die Beteiligung an der Untergesellschaft kein eigenständiges WG, da die Höhe der Ergebniszurechnung ausschließlich im Rahmen des einheitlichen und gesonderten Gewinnfeststellungsverfahrens bei der Untergesellschaft erfolgt (vgl. § 182 AO).