OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 20.01.2000
S 2290 A

OFD Frankfurt/Main - Verfügung vom 20.01.2000 (S 2290 A) - DRsp Nr. 2008/84993

OFD Frankfurt/Main, Verfügung vom 20.01.2000 - Aktenzeichen S 2290 A

DRsp Nr. 2008/84993

§ 34 EStG Fassung nach Steuerentlastungsgesetz 1999/2000/2002

Das BMF hat mit Schreiben v. 1.12.1999 zur Klärung nachfolgender Anwendungsfragen zu § 34 EStG i. d. F. des Steuerentlastungsgesetzes 1999/2000/2002 wie folgt Stellung genommen:

1. Wie lange kann das Wahlrecht des § 34 Abs. 1 Satz EStG (unwiderruflicher Antrag) ausgeübt bzw. geändert werden?

Der Antrag auf Anwendung der Steuerermäßigung nach § 34 EStG kann bis zur Bestandskraft der ESt-Festsetzung, d. h. gegebenenfalls auch noch im Rechtsbehelfsverfahren, und auch noch im Rahmen der Änderung von Steuerbescheiden, soweit es nach den Vorschriften der AO zulässig ist (§§ 177, 351 AO), gestellt werden (vgl. hierzu im Allgemeinen: BFH-Urt. v. 13.2.1997,BFH/NV 1997 S. 635). Hat der Stpfl. jedoch den Antrag einmal gestellt, kann er ihn nicht mehr widerrufen, auch nicht vor Bestandskraft des Bescheides (vgl. auch Rechtsprechung zu § 52 Abs. 21 S. 3 EStGBFH-Urt. v. 17.1.1995,BStBl 1995 Teil II S. 410).

2. Wie ist zu verfahren, wenn mehrere außerordentliche Einkünfte einer Einkunftsart vorliegen?

Beispiel: Ein Stpfl. erzielt folgende Einkünfte aus Gewerbebetrieb:

laufende Einkünfte 150 000 DM
Veräußerung von Anteilen an einer Kapitalgesellschaft (A-GmbH) § 17 EStG 100 000 DM
Veräußerung von Anteilen an einer Kapitalgesellschaft (B-GmbH) § 17 EStG - 20 000 DM