BFH - Urteil vom 01.04.2003
I R 39/02
Normen:
AO (1977) § 42 Abs. 1 S. 1, 2 ; EStG § 34c Abs. 1, 3, 6 S. 1, 4 ; StAnpG § 6 ;
Fundstellen:
BB 2003, 1879
BFH/NV 2003, 1245
BFHE 202, 202
DB 2003, 1769
DStR 2003, 1385
NZG 2003, 1030
Vorinstanzen:
FG München, vom 22.06.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 8 K 3899/99

Abzug ausländischer Steuern bei Gestaltungsmissbrauch

BFH, Urteil vom 01.04.2003 - Aktenzeichen I R 39/02

DRsp Nr. 2003/10146

Abzug ausländischer Steuern bei Gestaltungsmissbrauch

»§ 42 AO 1977 steht der Anwendung des § 34c Abs. 3 EStG jedenfalls dann nicht entgegen, wenn der den Steuerabzug begehrende unbeschränkt steuerpflichtige Gesellschafter einer ausländischen Domizilgesellschaft ausländische Steuern vom Einkommen gezahlt hat, die auf ihm nach § 42 AO 1977 zugerechnete Einkünfte der Gesellschaft erhoben wurden.«

Normenkette:

AO (1977) § 42 Abs. 1 S. 1, 2 ; EStG § 34c Abs. 1, 3, 6 S. 1, 4 ; StAnpG § 6 ;

Gründe:

I. Streitig ist, ob der Abzug ausländischer Steuern (hier: schweizerischer Verrechnungssteuer) nach § 34c Abs. 3 des Einkommensteuergesetzes (EStG) dann abgelehnt werden kann, wenn die Steuer auf Grund eines Gestaltungsmissbrauchs angefallen ist.

Die Klägerin und Revisionsklägerin zu 1. (Klägerin zu 1.) ist eine KG, an der u.a. der in Deutschland wohnhafte Kläger und Revisionskläger zu 2. (Kläger zu 2.) als Kommanditist beteiligt ist. Weitere Gesellschafter der Klägerin zu 1. waren in den Streitjahren (1988 bis 1990) zwei inzwischen verstorbene Söhne des Klägers zu 2., der eine ebenfalls Kommanditist, der andere Komplementär.