BGH - Versäumnisurteil vom 18.05.2017
VII ZR 122/14
Normen:
BGB § 177; BGB § 179 Abs. 1; BGB § 195; BGB § 199; BGB § 204 Abs. 1 Nr. 1; EGBGB Art. 229 § 6 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BauR 2017, 1728
MDR 2017, 1169
NJW 2017, 2673
ZfBR 2017, 663
Vorinstanzen:
LG München II, vom 30.08.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 1 O 6219/02
OLG München, vom 18.02.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 28 U 4028/12

Änderung des Streitgegenstands durch den Wechsel der Art der Schadensberechnung; Wechsel der Berechnung des Schadensersatzes nach dem negativen Interesse (Vertrauensschaden) durch den Ersatz des positiven Interesses (Erfüllungsinteresse)

BGH, Versäumnisurteil vom 18.05.2017 - Aktenzeichen VII ZR 122/14

DRsp Nr. 2017/8473

Änderung des Streitgegenstands durch den Wechsel der Art der Schadensberechnung; Wechsel der Berechnung des Schadensersatzes nach dem negativen Interesse (Vertrauensschaden) durch den Ersatz des positiven Interesses (Erfüllungsinteresse)

Wechselt ein Kläger nur die Art der Schadensberechnung, ohne seinen Klageantrag zu erweitern oder diesen auf einen anderen Lebenssachverhalt zu stützen, liegt keine Änderung des Streitgegenstands vor (Anschluss an BGH, Urteile vom 14. Mai 2012 - II ZR 130/10, BauR 2012, 1644 = NZBau 2012, 567; vom 24. Januar 2002 - III ZR 63/01, BGHReport 2002, 397; vom 17. Juni 1992 - I ZR 107/90, BGHZ 119, 20; vom 9. Oktober 1991 - VIII ZR 88/90, BGHZ 115, 286). Es stellt danach keine Änderung des Streitgegenstands dar, wenn ein Kläger seinen gemäß § 179 Abs. 1 BGB zu ersetzenden Schaden zunächst nach dem negativen Interesse (Vertrauensschaden) berechnet und im Laufe des Verfahrens die Berechnung dahingehend ändert, dass er nunmehr stattdessen Ersatz des positiven Interesses (Erfüllungsinteresses) begehrt, sofern Klageantrag und Lebenssachverhalt unverändert bleiben.

Tenor