BFH - Urteil vom 08.11.2000
I R 10/98
Normen:
AO (1977) § 237 ; EStG § 5 Abs. 1 S. 1, § 15 Abs. 4 ; EStG (1990) § 51 Abs. 1 Nr. 2 lit. b; KStG (1984 und 1991) § 10 Nr. 2 ; EStDV (1986 und 1990) § 74 ; HGB § 249 Abs. 1 S. 1, § 252 Abs. 1 Nr. 4 HS 2; Bilanzrichtlinie Art. 20 Abs. 1, Abs. 2, Art. 31 Abs. 1 lit. c Unterabs. aa;
Fundstellen:
BB 2001, 718
BB 2001, 877
BFH/NV 2001, 677
BFHE 193, 406
BStBl II 2001, 349
DStR 2001, 567
Vorinstanzen:
FG Münster,

Aktivierung von Forderungen - gewerbliche Tierzucht bei Kapitalgesellschaften

BFH, Urteil vom 08.11.2000 - Aktenzeichen I R 10/98

DRsp Nr. 2001/4627

Aktivierung von Forderungen - gewerbliche Tierzucht bei Kapitalgesellschaften

»1. Bei der Aktivierung und Bewertung einer Forderung sind noch nicht entstandene Rückgriffsansprüche nur zu berücksichtigen, soweit sie einem Ausfall der Forderung unmittelbar nachfolgen und nicht bestritten sind. 2. Die zeitliche Begrenzung der Bildung einer Preissteigerungsrücklage durch § 74 Abs. 1 EStDV i.d.F. der 2. VO zur Änderung der EStDV vom 23. Juni 1992 (EStDV 1990) auf Wirtschaftsjahre, die vor dem 1. Januar 1990 enden, ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden. 3. § 15 Abs. 4 EStG ist auch auf Kapitalgesellschaften anwendbar. 4. In den Jahren 1989 bis 1992 konnten Kapitalgesellschaften für ungewisse Verbindlichkeiten zur Entrichtung von Aussetzungszinsen Rückstellungen bilden.«

Normenkette:

AO (1977) § 237 ; EStG § 5 Abs. 1 S. 1, § 15 Abs. 4 ; EStG (1990) § 51 Abs. 1 Nr. 2 lit. b; KStG (1984 und 1991) § 10 Nr. 2 ; EStDV (1986 und 1990) § 74 ; HGB § 249 Abs. 1 S. 1, § 252 Abs. 1 Nr. 4 HS 2; Bilanzrichtlinie Art. 20 Abs. 1, Abs. 2, Art. 31 Abs. 1 lit. c Unterabs. aa;

Gründe:

I. Die Klägerin, Revisionsklägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) --eine GmbH-- betrieb in den Streitjahren 1989 bis 1992 die Herstellung, die Einfuhr und den Vertrieb von Mischfutter, insbesondere Milchaustauschfuttermitteln. Daneben betrieb sie selbst Tiermast mittels Lohnmastverträgen, die sie mit verschiedenen Landwirten abschloss.