BFH - Beschluss vom 22.05.2019
XI R 17/18
Normen:
AO § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a, Abs. 1 Satz 2, Abs. 1 Satz 3 Halbsatz 2; FGO § 65 Abs. 1;
Fundstellen:
AO-StB 2019, 295
BB 2019, 2069
BB 2019, 2336
BFH/NV 2019, 1147
BFHE 264, 399
DStRE 2019, 1157
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 18.04.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 49/18

Anforderungen an die Konkretisierung eines Antrags auf schlichte Änderung im Sinne von § 172 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 lit. a AO

BFH, Beschluss vom 22.05.2019 - Aktenzeichen XI R 17/18

DRsp Nr. 2019/12317

Anforderungen an die Konkretisierung eines Antrags auf „schlichte“ Änderung im Sinne von § 172 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 lit. a AO

Die Anforderungen an die Konkretisierung des Antrags auf "schlichte" Änderung i.S. des § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a AO sind nicht strenger als die Anforderungen an die Konkretisierung des Gegenstands des Klagebegehrens i.S. des § 65 Abs. 1 FGO.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Niedersächsischen Finanzgerichts vom 18.04.2018 - 6 K 49/18 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

AO § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a, Abs. 1 Satz 2, Abs. 1 Satz 3 Halbsatz 2; FGO § 65 Abs. 1;

Gründe

I.

Die Beteiligten streiten darüber, ob der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt —FA—) verpflichtet ist, bestandskräftige Schätzungsbescheide wegen Körperschaftsteuer, Gewerbesteuermessbetrag und Umsatzsteuer für das Jahr 2015 (Streitjahr) gemäß § 172 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. a der Abgabenordnung (AO) i.V.m. § 172 Abs. 1 Satz 3 AO zu ändern, und ob auch Bescheide wegen Vorauszahlungen zur Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag daran anzupassen sind.