LSG Nordrhein-Westfalen - Beschluss vom 30.01.2023
L 12 AS 1820/22 B ER, L 12 AS 1825/22 B
Normen:
SGB II § 39 Nr. 1; SGB II § 40 Abs. 1 S. 1; SGB II § 40 Abs. 2 Nr. 3 und Nr. 4; SGB II § 42 Abs. 1; SGB I §§ 60 ff.; SGB I § 65; SGB I § 66 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 und Nr. 3; SGB III § 330 Abs. 3 S. 1; SGB III § 331 Abs. 11 S. 1; SGB X § 20; SGB X § 43 Abs. 3; SGB X § 45 Abs. 1; SGB X § 48 Abs. 1 S. 1-2; SGG § 86 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 und S. 2; SGG § 86a Abs. 1 S. 1; SGG § 86a Abs. 2 Nr. 4; SGG § 86b Abs. 1 S. 1 Nr. 2 und S. 2; SGG § 86b Abs. 2 S. 1; SGG § 106 Abs. 1; SGG § 112 Abs. 2 S. 2; SGG § 123; BGB § 133;
Vorinstanzen:
SG Gelsenkirchen, vom 21.12.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 6 AS 2164/22

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes im sozialgerichtlichen VerfahrenRechtmäßigkeit der Aufhebung einer Leistungsbewilligung bei einer Änderung der VerhältnisseMitwirkung des Hilfebedürftigen

LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 30.01.2023 - Aktenzeichen L 12 AS 1820/22 B ER, L 12 AS 1825/22 B

DRsp Nr. 2023/13564

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes im sozialgerichtlichen Verfahren Rechtmäßigkeit der Aufhebung einer Leistungsbewilligung bei einer Änderung der Verhältnisse Mitwirkung des Hilfebedürftigen

Allein aus der Weigerung des Hilfebedürftigen, ergänzende Angaben zu machen und eine aktuelle Vermieterbescheinigung vorzulegen, ergibt sich keine Änderung der Verhältnisse, die eine Aufhebung der Leistungsbewilligung nach § 48 SGB X rechtfertigen, sondern allenfalls ein Aufklärungshindernis, das von der Verwaltung von Amts wegen aufzuklären ist.

Tenor

Auf die Beschwerde des Antragstellers wird der Beschluss des Sozialgerichts Gelsenkirchen vom 21.12.2022 geändert und die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs gegen den Bescheid der Antragsgegnerin vom 21.11.2022 angeordnet. Die Antragsgegnerin hat dem Antragsteller für den Zeitraum von Oktober 2022 bis Januar 2023 einstweilen einen Gesamtbetrag in Höhe von 3.701,36 Euro auszuzahlen.

Im Übrigen wird die Beschwerde zurückgewiesen.

Die Antragsgegnerin trägt die außergerichtlichen Kosten des Antragstellers in beiden Rechtszügen.

Normenkette:

SGB II § 39 Nr. 1; SGB II § 40 Abs. 1 S. 1; SGB II § 40 Abs. 2 Nr. 3 und Nr. 4; SGB II § 42 Abs. 1; SGB I §§ 60 ff.; SGB I § 65; SGB I § 66 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 und Nr. 3;