LSG Baden-Württemberg - Beschluss vom 27.03.2020
L 4 P 2797/19
Normen:
SGB XI § 44a Abs. 3 S. 1 und S. 3; SGB XI § 44a Abs. 6; PflegeZG § 1; PflegeZG § 2 Abs. 2 S. 2; PflegeZG § 7 Abs. 1; BGB § 611a; AGG § 6 Abs. 1; AGG § 6 Abs. 3; GG Art. 3 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Konstanz, vom 04.07.2019 - Vorinstanzaktenzeichen S 8 P 2129/18

Anspruch auf Pflegeunterstützungsgeld nach dem SGB XIKeine analoge Anwendung auf selbständig TätigeKein Verstoß gegen höherrangiges Recht

LSG Baden-Württemberg, Beschluss vom 27.03.2020 - Aktenzeichen L 4 P 2797/19

DRsp Nr. 2020/5024

Anspruch auf Pflegeunterstützungsgeld nach dem SGB XI Keine analoge Anwendung auf selbständig Tätige Kein Verstoß gegen höherrangiges Recht

1. § 44a Abs. 3 S. 1 SGB XI ist mangels planwidriger Regelungslücke nicht analog auf Selbstständige anwendbar. 2. § 44a SGB XI verstößt nicht gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz aus Art. 3 Abs. 1 GG.

Tenor

Die Berufung der Klägerin gegen das Urteil des Sozialgerichts Konstanz vom 4. Juli 2019 wird zurückgewiesen. Außergerichtliche Kosten auch des Berufungsverfahrens sind nicht zu erstatten.

Normenkette:

SGB XI § 44a Abs. 3 S. 1 und S. 3; SGB XI § 44a Abs. 6; PflegeZG § 1; PflegeZG § 2 Abs. 2 S. 2; PflegeZG § 7 Abs. 1; BGB § 611a; AGG § 6 Abs. 1; AGG § 6 Abs. 3; GG Art. 3 Abs. 1;

Gründe

I.

Zwischen den Beteiligten ist die Gewährung von Pflegeunterstützungsgeld im Zeitraum vom 11. bis 24. Dezember 2017 streitig.

Der 1960 geborene pflegebedürftige Bruder der Klägerin ist bei der Beklagten pflegeversichert. Er leidet seit seiner Geburt an einer Tetraplegie und ist in den Pflegegrad 4 eingestuft.