BFH - Urteil vom 26.09.2023
VIII R 10/21
Normen:
EStG § 32d Abs. 6; AO § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Abs. 1 Satz 1 Nr. 2;
Fundstellen:
BB 2023, 2774
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 16.07.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 15 K 279/19

Anspruch des Steuerpflichtigen auf Abänderung der Steuerfestsetzung aufgrund einer Günstigerprüfung im Sinne von § 32b Abs. 6 S. 1 EStGBegriff des rückwirkenden Ereignisses im Sinne von § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 AO

BFH, Urteil vom 26.09.2023 - Aktenzeichen VIII R 10/21

DRsp Nr. 2023/15067

Anspruch des Steuerpflichtigen auf Abänderung der Steuerfestsetzung aufgrund einer Günstigerprüfung im Sinne von § 32b Abs. 6 S. 1 EStG Begriff des rückwirkenden Ereignisses im Sinne von § 175 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 AO

1. NV: Die geänderte Zusammensetzung der Besteuerungsgrundlagen in einem Änderungsbescheid ist kein rückwirkendes Ereignis im Sinne des § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 der Abgabenordnung (AO), wenn durch den Erlass des Änderungsbescheids die tatbestandlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Antragstellung gemäß § 32d Abs. 6 Satz 1 des Einkommensteuergesetzes nicht erstmals eintreten (Bestätigung des Urteils des Bundesfinanzhofs vom 14.07.2020 - VIII R 6/17, BFHE 268, 538, BStBl II 2021, 92).2. NV: Besteuerungsgrundlagen aus einem Grundlagenbescheid, die das Finanzamt im Einkommensteuerbescheid nicht umgesetzt hat, sind für die Günstigerprüfung im Hinblick auf diesen Bescheid nicht zu berücksichtigen. Dies gilt auch, wenn das Finanzamt insoweit seiner Anpassungspflicht gemäß § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 AO nicht genügt hat.

Tenor

Die Revision der Kläger gegen das Urteil des Finanzgerichts Düsseldorf vom 16.07.2020 - 15 K 279/19 E wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens haben die Kläger zu tragen.

Normenkette:

EStG § 32d Abs. 6; AO § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Abs. 1 Satz 1 Nr. 2;

Gründe

I.