FG Thüringen - Urteil vom 17.03.2004
IV 650/98
Normen:
EStG § 19 Abs. 1 Nr. 1 § 33c § 32 Abs. 6 ; GG Art. 14 Abs. 1 Art. 2 ; BVerfGG § 31 ;

Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung als Arbeitslohn; Halbteilungsgrundsatz bei Ertragsteuern nicht anwendbar; Kinderbetreuungskosten im Veranlagungszeitraum 1991

FG Thüringen, Urteil vom 17.03.2004 - Aktenzeichen IV 650/98

DRsp Nr. 2006/29820

Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung als Arbeitslohn; Halbteilungsgrundsatz bei Ertragsteuern nicht anwendbar; Kinderbetreuungskosten im Veranlagungszeitraum 1991

1. Die Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung stellen für den Arbeitnehmer steuerpflichtigen Arbeitslohn dar. 2. In der Rechtsprechung besteht weitgehend die Ansicht, dass sich aus dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zur Vermögensteuer vom 22.6.1995, 2 BvL 37/91 keine Bindung gemäß § 31 Abs. 1 des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes herleiten lässt und der Halbteilungsgrundsatz daher hinsichtlich der Belastung durch Einkommen- und Gewerbeertragsteuer nicht anwendbar ist. 3. Kinderbetreuungskosten können zusammenveranlagte Ehegatten im Veranlagungszeitraum 1991 nicht steuerlich zur Geltung bringen, da das Bundesverfassungsgericht in seinen Entscheidungen vom 17.11.1998, 2 BvR 1057/91, 2 BvR 1226/91 und 2 BvR 980/91 die Anwendbarkeit des § 33c EStG in Hinsicht auf steuerlich zu berücksichtigende Kinderbetreuungskosten in seiner bisherigen Form bis zum 31.12.1999 für rechtens erachtet hat.

Normenkette:

EStG § 19 Abs. 1 Nr. 1 § 33c § 32 Abs. 6 ; GG Art. 14 Abs. 1 Art. 2 ; BVerfGG § 31 ;

Tatbestand: