BGH - Urteil vom 06.02.2018
II ZR 1/16
Normen:
BGB § 736 Abs. 1; BGB § 738 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
BB 2018, 833
DB 2018, 947
DStR 2018, 877
DZWIR 2018, 386
MDR 2018, 809
NJW-RR 2018, 615
NZG 2018, 577
WM 2018, 771
ZIP 2018, 778
ZInsO 2018, 997
Vorinstanzen:
LG Dresden, vom 04.05.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 12 O 2605/14
OLG Dresden, vom 23.12.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 13 U 845/15

Ausscheiden eines kündigenden Gesellschafters bei Auflösung der Publikumsgesellschaft bürgerlichen Rechts vor Eintritt der Kündigungswirkung; Verbleiben des Gesellschafters in der Liquidationsgesellschaft

BGH, Urteil vom 06.02.2018 - Aktenzeichen II ZR 1/16

DRsp Nr. 2018/4437

Ausscheiden eines kündigenden Gesellschafters bei Auflösung der Publikumsgesellschaft bürgerlichen Rechts vor Eintritt der Kündigungswirkung; Verbleiben des Gesellschafters in der Liquidationsgesellschaft

Wird eine Publikumsgesellschaft bürgerlichen Rechts nach einer Kündigung vor Eintritt der Kündigungswirkung aufgelöst, scheidet der kündigende Gesellschafter, sofern dem Gesellschaftsvertrag nichts anderes entnommen werden kann, nicht aus, sondern verbleibt in der Liquidationsgesellschaft.

Tenor

Die Revisionen der Klägerinnen gegen das Urteil des 13. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Dresden vom 23. Dezember 2015 werden zurückgewiesen.

Von den Kosten des Revisionsverfahrens tragen die Klägerin zu 1 2/5 und die Klägerin zu 2 3/5.

Normenkette:

BGB § 736 Abs. 1; BGB § 738 Abs. 1 S. 2;

Tatbestand

Die Klägerinnen beteiligten sich jeweils im Oktober 1992 an der Beklagten, einer Publikumsgesellschaft bürgerlichen Rechts. Sie beanspruchen nach Kündigung ihrer Beteiligungen die Auszahlung einer Abfindung.

Der Gesellschaftsvertrag (GV) der Beklagten enthält in der hier maßgebenden Fassung vom 7. September 2007 u.a. folgende Bestimmungen:

§8

Dauer der Gesellschaft, Geschäftsjahr, Ablösung des Treuhänders