BFH - Urteil vom 10.01.2007
I R 87/03
Normen:
EStG (1990 i.d.F. des JStG 1997) § 1 Abs. 3 § 10c § 32a Abs. 1 S. 2 Nr. 1 § 49 Abs. 1 Nr. 3 § 50 Abs. 3 S. 2, Abs. 5 S. 4 Nr. 3 § 50a Abs. 4 S. 1 Nr. 2, 3, S. 2, 3 § 50d Abs. 1 S. 3 § 52 Abs. 31 S. 2 ; DBA-Niederlande Art. 9 Abs. 1, 2 S. 1 Art. 15 Abs. 1 ; EGV Art. 59 Art. 60 ( ; EG Art. 49 Art. 50) ; GG Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 2007, 1098
BB 2007, 1262
BFH/NV 2007, 1241
BFHE 216, 312
BStBl II 2008, 22
DB 2007, 1172
DStR 2007, 891
EuZW 2007, 520
IStR 2007, 405
NJW 2007, 3150
Vorinstanzen:
FG Berlin, vom 25.08.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 9312/99

Beschränkt steuerpflichtige Künstler: Berücksichtigung von Erwerbsaufwendungen durch Erstattung, kein Wahlrecht auf Antragsveranlagung, keine Gewährung des Grundfreibetrages

BFH, Urteil vom 10.01.2007 - Aktenzeichen I R 87/03

DRsp Nr. 2007/8708

Beschränkt steuerpflichtige Künstler: Berücksichtigung von Erwerbsaufwendungen durch Erstattung, kein Wahlrecht auf Antragsveranlagung, keine Gewährung des Grundfreibetrages

»1. Ein beschränkt Steuerpflichtiger mit Einkünften gemäß § 50a Abs. 4 Satz 1 Nrn. 1 bis 3 EStG 1990 unterliegt im Veranlagungszeitraum 1996 dem Steuerabzug nach § 50a Abs. 4 Satz 3 und 4 EStG 1996 mit seinen Bruttoeinnahmen. Hat der beschränkt Steuerpflichtige jedoch Ausgaben, welche unmittelbar mit der betreffenden wirtschaftlichen Tätigkeit zusammenhängen, aus der die zu versteuernden Einkünfte erzielt worden sind, und werden diese Ausgaben dem Vergütungsschuldner mitgeteilt, so sind die Ausgaben regelmäßig bereits im Rahmen des Abzugsverfahrens zu berücksichtigen. Soweit § 50a Abs. 4 Satz 4 EStG 1990 dies ausschließt, verstößt die Vorschrift gegen Gemeinschaftsrecht (Anschluss an EuGH-Urteil vom 3. Oktober 2006 Rs. C-290/04 "Scorpio", BFH/NV 2007, Beilage 1, 36).