BFH - Urteil vom 01.06.2022
I R 44/18
Normen:
FGO § 126 Abs. 2; FGO § 126 Abs. 4; FGO § 135 Abs. 2;
Fundstellen:
AG 2023, 327
BB 2022, 2323
BB 2022, 2782
BFH/NV 2022, 1365
DStR 2022, 2047
DStRE 2022, 1271
FR 2022, 1069
IStR 2023, 35
ZIP 2022, 2131
Vorinstanzen:
FG München, vom 25.10.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 1241/17

Besteuerung einer Gewinnbeteiligung eines persönlich haftenden Gesellschafters einer KGaAAbspaltung der Einkommensbesteuerung eines phGAnwendung von Schachtelprivilegien

BFH, Urteil vom 01.06.2022 - Aktenzeichen I R 44/18

DRsp Nr. 2022/14168

Besteuerung einer Gewinnbeteiligung eines persönlich haftenden Gesellschafters einer KGaA Abspaltung der Einkommensbesteuerung eines phG Anwendung von Schachtelprivilegien

1. § 15 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 EStG ist nicht in der Weise auszulegen, dass die Erzielung betrieblicher Kapitaleinkünfte für einen persönlich haftenden Gesellschafter (phG) im Rahmen seiner Beteiligung an der KGaA ausgeschlossen ist. 2. Die Schachtelprivilegien des Art. 24 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. b DBA-Schweiz 1971/2002 und des Art. 20 Abs. 2 Satz 3 DBA-Luxemburg 1958/1973 sind auf den phG anzuwenden (Fortführung des Senatsurteils vom 19.05.2010 – I R 62/09, BFHE 230, 18). 3. Die Einkünftebestandteile des phG, die auf der Vereinnahmung von Dividenden beruhen, die bei der KGaA nach § 8b KStG von der Besteuerung befreit sind, sind nach dem für die Streitjahre geltenden Halbeinkünfteverfahren (§ 3 Nr. 40 Satz 1 Buchst. d EStG) teilweise steuerfrei zu belassen.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Finanzgerichts München vom 25.10.2018 – 13 K 1241/17 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

FGO § 126 Abs. 2; FGO § 126 Abs. 4; FGO § 135 Abs. 2;

Gründe

I.