BFH - Urteil vom 07.03.2006
VII R 12/05
Normen:
AO (1977) § 47 § 118 § 218 § 226 Abs. 1 § 249 Abs. 1 § 252 § 254 § 268 § 278 Abs. 1 ; BGB § 362 § 387 § 528 § 768 Abs. 1 § 1922 § 1936 Abs. 1 § 1976 § 1991 Abs. 2 § 2143 § 2175 § 2377 ; BSHG § 2 § 90 ; FGO § 118 § 126 Abs. 2 ; GG Art. 106 Abs. 3 ; KO § 193 ; VerglO § 82 ;
Fundstellen:
BB 2006, 1434
BFH/NV 2006, 1374
BFHE 212, 388
BStBl II 2006, 584
DStRE 2006, 949
NJW 2006, 3168
NJW-RR 2006, 1232
Vorinstanzen:
FG München, vom 20.01.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 11 K 3979/03

Besteuerungsgrundsätze bei Fiskalerbschaft - Gemeinschaftssteuer; Ertragshoheit; Verwaltungshoheit; Steuergläubiger; Gesamtgläubiger; Teilgläubiger; Konfusion; Zuwendung; Aufteilungsbescheid; Duldungspflicht; Zusammenveranlagung; Vollstreckungsbeschränkung; Revisionsrechtliches Verböserungsverbot

BFH, Urteil vom 07.03.2006 - Aktenzeichen VII R 12/05

DRsp Nr. 2006/18664

Besteuerungsgrundsätze bei Fiskalerbschaft - Gemeinschaftssteuer; Ertragshoheit; Verwaltungshoheit; Steuergläubiger; Gesamtgläubiger; Teilgläubiger; Konfusion; Zuwendung; Aufteilungsbescheid; Duldungspflicht; Zusammenveranlagung; Vollstreckungsbeschränkung; Revisionsrechtliches Verböserungsverbot

»1. Wird der Fiskus gesetzlicher Erbe, so erledigt sich ein noch offener Einkommensteueranspruch --auch aus einer Zusammenveranlagung-- vollen Umfangs durch die Vereinigung von Forderung und Schuld (Konfusion). Es kommt nicht darauf an, ob die Erbschaft bei dem Bundesland des letzten Wohnsitzes oder beim Bund eingetreten ist (§ 1922 i.V.m. § 1936 BGB). Der Fiskalerbe muss sich hinsichtlich des gesamten aus der Einkommensteuerveranlagung herrührenden Anspruchs als Gläubiger behandeln lassen. 2. Die Konfusion steht der Inanspruchnahme des anderen zusammenveranlagten Ehegatten, der den Vollstreckungszugriff im Umfang des Wertes unentgeltlicher Zuwendungen des anderen Ehegatten nach § 278 Abs. 2 Satz 1 AO 1977 dulden muss, nicht entgegen. Soweit das Bestehen der Einkommensteuerschuld Voraussetzung für die Realisierung des gesetzlichen Zugriffsrechts nach § 278 Abs. 2 Satz 1 AO 1977 ist, geht die Regelung inzident von deren Fortbestehen aus.«

Normenkette:

AO (1977) § 47 § 118 § 218 § 226 Abs. 1 § 249 Abs. 1 § 252 § 254 § 268 § 278 Abs. 1 ;