BFH - Urteil vom 26.04.2006
I R 49/04
Normen:
EStG § 5 Abs. 1 S. 1 ; HGB § 249 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 § 250 Abs. 2 § 251 § 252 Abs. 1 Nr. 4 Hs. 2 § 255 Abs. 1 § 265 Abs. 5 S. 2 § 301 Abs. 3 § 309 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BB 2006, 1615
BB 2006, 1957
BB 2007, 87
BFH/NV 2006, 1566
BFHE 213, 374
BStBl II 2006, 656
DB 2006, 1531
DStR 2006, 1313
GmbHR 2006, 891
Vorinstanzen:
FG Schleswig-Holstein - 1 K 973/97, 1 K 974/97 - 5.12.2003 (EFG 2004, 1324, 1315),

Beteiligungserwerb gegen Zuzahlung

BFH, Urteil vom 26.04.2006 - Aktenzeichen I R 49/04 - Aktenzeichen I R 50/04

DRsp Nr. 2006/19307

Beteiligungserwerb gegen Zuzahlung

»Werden Anteile an einer Kapitalgesellschaft gegen eine Zuzahlung des Veräußerers erworben, kann beim Erwerber ein passiver Ausgleichsposten auszuweisen sein.«

Normenkette:

EStG § 5 Abs. 1 S. 1 ; HGB § 249 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 § 250 Abs. 2 § 251 § 252 Abs. 1 Nr. 4 Hs. 2 § 255 Abs. 1 § 265 Abs. 5 S. 2 § 301 Abs. 3 § 309 Abs. 2 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist eine GmbH, deren Unternehmensgegenstand der Export und der Handel mit Waren aller Art ist. Mit Kaufvertrag vom 15. Dezember 1989 erwarb sie von der P-GmbH (P) alle Anteile an der B-GmbH (B). Gemäß Nr. 1 a des Kaufvertrages war der Kaufpreis aufgrund der Bilanz der B zum 31. Dezember 1989 zu ermitteln; er bestand in der Differenz zwischen den Aktiv- und Passivposten (ohne Ansatz von Kapital- bzw. Jahresfehlbeträgen) zuzüglich eines Betrages für stille Reserven/Firmenwert von 50 000 DM. Nach Nr. 2 des Kaufvertrages war bei Vertragsabschluss von der Klägerin "à conto des Kaufpreises" eine Summe von 75 000 DM zu entrichten. Die Abrechnung des Kaufpreises hatte zum 30. Juni 1990 zu erfolgen. Im Falle einer Überzahlung war die P verpflichtet, der Klägerin den entsprechenden Betrag zu erstatten.