BFH vom 21.02.1979
II R 184/75
Normen:
GrEStG Hessen § 4 Abs. 1 Nr. 1 lit. a, Abs. 10 ;
Fundstellen:
BFHE 127, 445
BStBl II 1979, 416

BFH - 21.02.1979 (II R 184/75) - DRsp Nr. 1997/14110

BFH, vom 21.02.1979 - Aktenzeichen II R 184/75

DRsp Nr. 1997/14110

»Die Befreiung von der Grunderwerbsteuer erstreckt sich beim Erwerb eines Grundstücks zur Schaffung von Kleinwohnungen i.S. des § 4 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a GrEStG Hessen (= § 4 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a GrEStG 1940) nicht nur auf die zu überbauende Fläche, sondern auch auf die zu den Kleinwohnungen gehörenden Hofräume und Hausgärten in dem ortsüblichen Verhältnissen entsprechenden Umfang.«

Normenkette:

GrEStG Hessen § 4 Abs. 1 Nr. 1 lit. a, Abs. 10 ;

I. Die Klägerin kaufte am 29. Januar 1970 zwei in Hessen gelegene Grundstücke (1.078 qm und 1.394 qm groß) und beantragte Befreiung von der Grunderwerbsteuer nach § 4 Abs 1 Nr 1 Buchst a des Grunderwerbsteuergesetzes (GrEStG) Hessen mit der Begründung, sie sei als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen anerkannt und werde auf den "erworbenen Grundstücken zwei Häuser in zweigeschossiger Bauweise mit insgesamt 8 Wohnungen" errichten. Das Finanzamt (FA) hielt (unter Hinweis auf den Erlaß des Hessischen Ministers der Finanzen vom 15. Februar 1962 - S 4506 - 5 - II/42) nur den Erwerb einer Teilfläche von 1.600 qm (200 qm je Wohnung) für steuerfrei und setzte durch vorläufigen Bescheid vom 20. Juli 1970 die Grunderwerbsteuer auf 293,15 DM fest.