BFH - Urteil vom 05.12.1986
III R 255/83
Normen:
EStG § 33a Abs. 1 S. 1, § 33 Abs. 2 S. 1;
Fundstellen:
BFHE 148, 476
BStBl II 1987, 238
Vorinstanzen:
FG Berlin,

BFH - Urteil vom 05.12.1986 (III R 255/83) - DRsp Nr. 1996/12430

BFH, Urteil vom 05.12.1986 - Aktenzeichen III R 255/83

DRsp Nr. 1996/12430

»1. Der III. Senat schließt sich der Rechtsprechung des VI. Senats (Urteile vom 25. März 1983 VI R 275/80, BFHE 138, 343, BStBl II 1983, 453, und vom 9. Dezember 1983 VI R 196/81, BFHE 140, 230, BStBl II 1984, 309) an, daß bei Unterhaltsleistungen an Bewohner der DDR und Berlin (Ost) die Bedürftigkeit der Empfänger in der Regel zu unterstellen ist. 2. Auch in diesen Fällen ist die sog. Opfergrenze (vgl. BFH-Urteil vom 4. April 1986 III R 245/83, BFHE 147, 231, BStBl II 1986, 852) zu beachten.«

Normenkette:

EStG § 33a Abs. 1 S. 1, § 33 Abs. 2 S. 1;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) machte für die Streitjahre 1973 bis 1976 folgende Unterhaltszahlungen als außergewöhnliche Belastung geltend:

1973 1974 1975 1976

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DM DM DM DM

an Vater G 1.200 1.200 - --

an Mutter G 1.200 1.200 3.000 3.000

an Schwester U 1.200 1.200 1.000 1.500

an Schwager J 1.200 1.200 1.000 1.000

an Schwester F

1.200 1.200 1.000 1.500

an Schwager B 1.200 1.200 1.000 1.000

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zusammen 7.200 7.200 7.000 8.000.

Die Angehörigen lebten in den Streitjahren in der DDR bzw. in Berlin-Ost. Zum Nachweis der Zahlungen legte der Kläger Visabescheinigungen, Zollerklärungen, Fahrkarten und Quittungen seiner Angehörigen über den Empfang der geltend gemachten Beträge vor.