BFH - Urteil vom 06.03.2003
XI R 52/01
Normen:
EStG § 5 Abs. 1 ; HGB §§ 249 255 ;
Fundstellen:
BB 2003, 1548
BB 2003, 1670
BFH/NV 2003, 1112
BFHE 202, 128
BStBl II 2003, 658
DB 2003, 1547
DStR 2003, 1198
GmbHR 2003, 959
NZG 2003, 836
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 10.01.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 424/95

BFH - Urteil vom 06.03.2003 (XI R 52/01) - DRsp Nr. 2003/9168

BFH, Urteil vom 06.03.2003 - Aktenzeichen XI R 52/01

DRsp Nr. 2003/9168

»Wird der Gesellschafter einer vermögenslosen GmbH für deren Verbindlichkeiten im Wege des Durchgriffs in Anspruch genommen, so sind die Verbindlichkeiten in seinem Einzelunternehmen gewinnmindernd zu passivieren, wenn seine zum Ersatz verpflichtende Handlung dessen Betriebseinnahmen erhöhte.«

Normenkette:

EStG § 5 Abs. 1 ; HGB §§ 249 255 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) war beherrschender Gesellschafter und alleiniger Geschäftsführer einer Bau-GmbH. Diese fiel 1988 in Konkurs.

Daneben betrieb der Kläger ein Einzelunternehmen, das für die GmbH die Planung und Bauaufsicht gegen eine Provision in Höhe von 4,5 % der Nettoherstellungskosten übernahm.

Auf Klage eines Handwerkers, der mit seiner Forderung gegen die GmbH ausgefallen war, verurteilte das Oberlandesgericht (OLG) den Kläger u.a. nach § 826 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (BGB) zur Zahlung von 152 937 DM. Das Urteil des OLG vom 9. November 1992, das insoweit am 28. Oktober 1993 durch den Bundesgerichtshof (BGH) bestätigt wurde, führt hierzu aus: