BFH - Urteil vom 07.02.2002
IV R 9/01
Normen:
AO (1977) § 193 Abs. 1 ; BpO (2000) § 4 Abs. 2 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2002, 696
BFHE 198, 16
BStBl II 2002, 269
DB 2002, 825
DStZ 2002, 298
DStZ 2002, 606
NJW 2002, 1895
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

BFH - Urteil vom 07.02.2002 (IV R 9/01) - DRsp Nr. 2002/4779

BFH, Urteil vom 07.02.2002 - Aktenzeichen IV R 9/01

DRsp Nr. 2002/4779

»1. Die Anordnung einer sog. Anschlussprüfung bei Großbetrieben ist grundsätzlich rechtmäßig. Insoweit beruht § 4 Abs. 2 Satz 1 BpO 2000 auf sachgerechten Ermessenserwägungen i.S. des § 193 Abs. 1 AO 1977 (Anschluss an BFH-Urteil vom 10. April 1990 VIII R 415/83, BFHE 160, 409, BStBl II 1990, 721). 2. Die aus der Einteilung in Größenklassen folgende unterschiedliche Prüfungshäufigkeit der verschiedenen (Klein-, Mittel- und Groß-)Betriebe verstößt nicht gegen das Gleichheitsgebot (Art. 3 Abs. 1 GG). 3. Betriebliche Eigenheiten und einkunftsabhängige Besonderheiten sind hinreichende Differenzierungsgründe für unterschiedliche Maßstäbe zur Einordnung von (hier landwirtschaftlichen) Betrieben in eine der drei prüfungsrelevanten Größenklassen.«

Normenkette:

AO (1977) § 193 Abs. 1 ; BpO (2000) § 4 Abs. 2 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;

Gründe:

Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) betreibt seit 1. Juli 1991 ein im Wege der Hofübergabe übernommenes Weingut in A und erzielt daraus Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, die er durch Betriebsvermögensvergleich nach § 4 Abs. 1 des Einkommensteuergesetzes (EStG) ermittelt. Wirtschaftsjahr ist der Zeitraum vom 1. Juli bis 30. Juni des Folgejahres.