BFH - Urteil vom 09.01.1997
IV R 5/96
Normen:
AO (1977) § 163 ; EStG (1990) § 4 Abs. 5 Nr. 8, § 52 Abs. 5a (jetzt § 52 Abs. 4);
Fundstellen:
BB 1997, 1186
BB 1997, 774
BFHE 182, 520
BStBl II 1997, 353
DB 1997, 914
Vorinstanzen:
Hessisches FG (EFG 1996 734),

BFH - Urteil vom 09.01.1997 (IV R 5/96) - DRsp Nr. 1997/3276

BFH, Urteil vom 09.01.1997 - Aktenzeichen IV R 5/96

DRsp Nr. 1997/3276

»Wird die wegen Verfassungswidrigkeit einer Rechtsnorm (hier § 4 Abs. 5 Nr. 8 EStG i.d.F. vom 25. Juli 1984) erhobene Klage zurückgenommen, weil der BFH zu erkennen gegeben hat, daß der Verfassungswidrigkeit im Wege einer Billigkeitsmaßnahme zu begegnen ist, so kommt eine solche Billigkeitsmaßnahme auch dann in Betracht, wenn die Verfassungswidrigkeit nach Klagerücknahme durch ein Gesetz (§ 4 Abs. 5 Nr. 8 Satz 4 EStG) beseitigt, die Anwendbarkeit der Gesetzesänderung jedoch auf nicht bestandskräftige Fälle beschränkt wird.«

Normenkette:

AO (1977) § 163 ; EStG (1990) § 4 Abs. 5 Nr. 8, § 52 Abs. 5a (jetzt § 52 Abs. 4);

Gründe:

Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) sind Gesamtrechtsnachfolger einer ehemaligen Kommanditistin eines Bankhauses.

Wegen ungenehmigter Wertpapiergeschäfte mit Gebietsfremden im Jahre 1973 erließen die Oberfinanzdirektionen (OFD) A und B gegen die KG am 10. Juni 1976 und am 1. Juli 1976 Bußgeldbescheide über 1300000 DM (zuzüglich 4200 DM Kosten) sowie über 400000 DM.