BFH - Urteil vom 16.07.1997
II R 27/95
Normen:
GrEStG (1983) § 2 ; GrEStG (1983) § 6 ;
Fundstellen:
BFHE 183, 259
BStBl II 1997, 663
DB 1997, 2207
DStR 1997, 1533
DStZ 1997, 869
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

BFH - Urteil vom 16.07.1997 (II R 27/95) - DRsp Nr. 1997/6359

BFH, Urteil vom 16.07.1997 - Aktenzeichen II R 27/95

DRsp Nr. 1997/6359

»Die Frage, ob die Steuervergünstigung des § 6 Abs. 2 GrEStG 1983 nach Absatz 4 der Vorschrift zu versagen oder zu verringern ist, kann hinsichtlich des Grundstücks und eines darauf errichteten Gebäudes, die grunderwerbsteuerrechtlich eine Einheit i. S. des § 2 GrEStG 1983 bilden, nur einheitlich beantwortet werden. Ist die Steuervergünstigung für den Erwerb des Grundstücks nach § 6 Abs. 4 GrEStG 1983 zu versagen oder zu verringern, so gilt dies für das miterworbene Gebäude auch dann, wenn dieses erst errichtet worden ist, nachdem der grundstückserwerbende Gesamthänder seine Beteiligung an der Gesellschaft erworben oder aufgestockt hat.«

Normenkette:

GrEStG (1983) § 2 ; GrEStG (1983) § 6 ;

Gründe:

I.

Durch Gesellschaftsvertrag vom 4. Januar 1984 gründete die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) zusammen mit der B-GmbH die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Zweck der Gesellschaft war die Bebauung, Vermietung und Verpachtung eines bestimmten Grundstücks. Nach dem Gesellschaftsvertrag waren die Gründungsgesellschafter mit einem Gesellschaftsanteil von jeweils 50 v.H. beteiligt. Beim Ausscheiden eines Gesellschafters sollte sich dessen Abfindungsguthaben entsprechend dieser Beteiligung am Gesellschaftsvermögen errechnen.