BFH - Urteil vom 29.07.2003
VII R 66/02
Normen:
VO Nr. 1469/95 Art. 1 Abs. 2 Art. 3 Abs. 1 Unterabs. 1 lit. a Art. 4 Abs. 1 lit. a Art. 4 Abs. 2 Unterabs. 5 ; VO Nr. 515/97 Art. 36 Abs. 2 Unterabs. 2 Art. 42 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 19 Abs. 4 ; BDSG § 3 Abs. 1 § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 1, Abs. 4 Nr. 1 ;
Fundstellen:
BB 2003, 2278
BFH/NV 2003, 1523
DStRE 2003, 1303
NVwZ-RR 2004, 525
Vorinstanzen:
FG Hamburg, vom 07.11.2002 - Vorinstanzaktenzeichen IV 165/00

BFH - Urteil vom 29.07.2003 (VII R 66/02) - DRsp Nr. 2003/12753

BFH, Urteil vom 29.07.2003 - Aktenzeichen VII R 66/02

DRsp Nr. 2003/12753

»1. Art. 36 Abs. 2 VO Nr. 515/97 gilt auch für die Erteilung einer Auskunft darüber, ob eine natürliche oder juristische Person oder eine Personenmehrheit in der auf Grund der VO Nr. 1469/95 geführten "schwarzen Liste" eingetragen ist. 2. Bei verstärkten Kontrollen der Geschäfte des Marktbeteiligten nach Art. 3 Abs. 1 Unterabs. 1 Buchst. a VO Nr. 1469/95, die wegen einer Eintragung in die auf Grund der VO Nr. 1469/95 geführten "schwarzen Liste" durchgeführt werden, handelt es sich um Maßnahmen zur Feststellung und Unterrichtung i.S. des Art. 36 Abs. 2 Unterabs. 2 VO Nr. 515/97. Eine Eintragung in die "schwarze Liste" stellt eine verdeckte Registrierung des Marktbeteiligten i.S. des Art. 36 Abs. 2 Unterabs. 2 VO Nr. 515/97 dar. 3. Nach Art. 36 Abs. 2 Unterabs. 2 VO Nr. 515/97 ist eine Auskunftserteilung zu versagen, die sich nur auf den dort angesprochenen Zeitraum der Durchführung von Maßnahmen zum Zweck der Feststellung und Unterrichtung oder der verdeckten Registrierung beziehen kann. 4. Ein Marktbeteiligter hat auch nach einzelstaatlichem Recht regelmäßig keinen Anspruch auf die Erteilung einer Auskunft darüber, ob er in der auf Grund der VO Nr. 1469/95 geführten "schwarzen Liste" eingetragen ist und deshalb verstärkte Kontrollen seiner Geschäfte nach Art. 3 Abs. 1 Unterabs. 1 Buchst. a VO Nr. 1469/95 durchgeführt werden.«

Normenkette: