BMF vom 19.03.2004
IV D 2 - S 0338 - 11/04
Normen:
AO § 165 Abs. 1 § 363 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BStBl I 2004, 361

BMF - 19.03.2004 (IV D 2 - S 0338 - 11/04) - DRsp Nr. 2004/50007

BMF, vom 19.03.2004 - Aktenzeichen IV D 2 - S 0338 - 11/04

DRsp Nr. 2004/50007

1. Vorläufige Steuerfestsetzung im Hinblick auf anhängige Musterverfahren (§ 165 Abs. 1 AO), Ruhenlassen von außergerichtlichen Rechtsbehelfsverfahren (§ 363 Abs. 2 AO). 2. Verfassungsmäßigkeit der Besteuerung der Einkünfte aus privaten Wertpapierveräußerungsgeschäften und der Vorschrift über den Haushaltsfreibetrag BMF-Schreiben vom 12. Juni 2003 (BStBl I S. 338) und vom 24. September 2003 (BStBl I S. 482); TOP 8 und 17 der Sitzung AO I/2004 vom 10. bis 12. März 2004

Normenkette:

AO § 165 Abs. 1 § 363 Abs. 2 ;

Gründe:

Der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts hat mit Urteil vom 9. März 2004 - 2 BvL 17/02 - entschieden, dass § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Buchstabe b EStG in der für die Veranlagungszeiträume 1997 und 1998 geltenden Fassung mit Artikel 3 Abs. 1 GG unvereinbar und nichtig ist, soweit die Vorschrift Veräußerungsgeschäfte bei Wertpapieren betrifft. Das Gericht hat aber auch festgestellt, dass der Befund eines strukturellen Vollzugsdefizits sich nicht ohne weiteres auf die Folgejahre übertragen lässt, weil sich die einfachgesetzliche Lage mit Wirkung ab dem Veranlagungszeitraum 1999 deutlich gewandelt hat.

Ferner ist nach den Regelungen des Haushaltsbegleitgesetzes 2004 vom 29. Dezember 2003 (BStBl 2004 I S. 120) § 32 Abs. 7 EStG (Haushaltsfreibetrag) bereits ab dem Veranlagungszeitraum 2004 nicht mehr anwendbar.