BMF - Schreiben vom 06.04.2022
IV C 8 - S 2285/19/10002 :001

BMF - Schreiben vom 06.04.2022 (IV C 8 - S 2285/19/10002 :001) - DRsp Nr. 2022/80285

BMF, Schreiben vom 06.04.2022 - Aktenzeichen IV C 8 - S 2285/19/10002 :001

DRsp Nr. 2022/80285

Berücksichtigung von Aufwendungen für den Unterhalt von Personen im Ausland als außergewöhnliche Belastung nach § 33a Absatz 1 Einkommensteuergesetz (EStG);; Überarbeitung des BMF-Schreibens vom 7. Juni 2010 (BStBl 2010 I Seite 588)

Unter Bezugnahme auf das Ergebnis der Erörterungen mit den obersten Finanzbehörden der Länder gelten für die Berücksichtigung von Unterhaltsaufwendungen an Personen im Ausland als außergewöhnliche Belastung die folgenden Grundsätze.

1. Unterhaltsempfänger

1.1. Zum Abzug berechtigende Unterhaltsempfänger

Aufwendungen für den Unterhalt an Personen im Ausland dürfen nur abgezogen werden, wenn diese Personen gegenüber dem Steuerpflichtigen oder seinem Ehegatten bzw. Partner einer eingetragenen Lebenspartnerschaft (§ 2 Absatz 8 EStG)nachfolgend Ehegatte nach inländischem Recht gesetzlich unterhaltsberechtigt sind (§ 33a Absatz 1 Satz 1 und 6, 2. Halbsatz EStG; BFH-Urteil vom 4. Juli 2002, BStBl 2002 II Seite 760 sowie vom 27. Juli 2011, BStBl 2011 II Seite 965). Die Voraussetzungen für eine Ehegattenveranlagung nach § 26 Absatz 1 Satz 1 EStG müssen nicht vorliegen (BFH-Urteil vom 27. Juli 2011, BStBl 2011 II Seite 965). Zur Berücksichtigung von Personen mit einer Aufenthaltserlaubnis nach § 23 Aufenthaltsgesetz siehe BMF-Schreiben vom 27. Mai 2015, BStBl 2015 I Seite 474.