FG Saarland - Urteil vom 14.07.2004
1 K 267/03
Normen:
FGO § 76 ; FGO § 90 ; EStG § 5 Abs. 1 ;

Ermittlungspflicht; Mitwirkungspflicht; Hinweispflicht; Beweiswürdigung; Überzeugungsbildung; Verwertungsverbot; Verbindlichkeiten; Auflösung; Körperschaftsteuer 1992 bis 1994

FG Saarland, Urteil vom 14.07.2004 - Aktenzeichen 1 K 267/03

DRsp Nr. 2004/18959

Ermittlungspflicht; Mitwirkungspflicht; Hinweispflicht; Beweiswürdigung; Überzeugungsbildung; Verwertungsverbot; Verbindlichkeiten; Auflösung; Körperschaftsteuer 1992 bis 1994

1. Die Ermittlungen des Gerichts erstrecken sich auf die steuererheblichen Sachverhalte der Streitjahre. Hierfür können auch die Verhältnisse bereits abgelaufener oder den Streitjahren folgender Zeiträume bedeutsam sein. Das Gericht bestimmt Art. und Umfang seiner Ermittlungen nach eigenem Ermessen und in eigener Verantwortung. Es ist nicht gehalten, den Beteiligten jeden seiner Ermittlungsschritte zu erläutern oder gar mit ihnen zu diskutieren. 2. Im Rahmen der Beweiswürdigung kann die Verletzung verfahrensrechtlicher Mitwirkungspflichten zur Folge haben, dass aus dem Verhalten eines Beteiligten für ihn nachteilige Schlüsse gezogen werden, insbesondere dann, wenn die Mitwirkungspflicht Tatsachen und Beweismittel aus seiner Wissens- und Einflusssphäre betreffen. 3. Wird ein Steuerfahnder als Hilfsbeamter der Staatsanwaltschaft zu einer Durchsuchung hinzugezogen, die wegen Konkursdelikten angeordnet worden ist, so unterliegen die Funde, die der Fahnder während der Durchsuchung macht, auch dann nicht einem steuerlichen Verwertungsverbot, wenn ihm die Sache bereits aufgrund einer anonymen Anzeige bei den Steuerbehörden bekannt ist.