BFH - Urteil vom 07.05.2019
VIII R 29/15
Normen:
EStG § 15b Abs. 1, Abs. 2, § 20 Abs. 2b; AO § 42; InvStG § 1 Abs. 4, § 2 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2019, 1813
BFH/NV 2019, 966
BFHE 264, 318
BStBl II 2019, 751
DB 2019, 1772
DStZ 2019, 645
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 18.06.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 12 K 689/12

Ertragsteuerliche Behandlung negativer Zwischengewinne eines offenen Rentenfonds

BFH, Urteil vom 07.05.2019 - Aktenzeichen VIII R 29/15

DRsp Nr. 2019/11205

Ertragsteuerliche Behandlung negativer Zwischengewinne eines offenen Rentenfonds

1. Negative Zwischengewinne stellen grundsätzlich keine Verluste i.S. des § 15b Abs. 1 EStG dar (Anschluss an das BFH-Urteil vom 28.06.2017 – VIII R 57/14, BFHE 258, 421, BStBl II 2017, 1144). 2. § 20 Abs. 2b Satz 2 EStG kann nicht dahin verstanden werden, dass ein vorgefertigtes Konzept i.S. des § 15b Abs. 2 Satz 2 EStG stets dann vorliegt, wenn sich ein Verlust im Rahmen der Anwendung des progressiven Steuersatzes auswirkt, während ein Gewinn lediglich dem Abgeltungsteuersatz unterliegt (Anschluss an das BFH-Urteil vom 28.06.2017 – VIII R 57/14, BFHE 258, 421, BStBl II 2017, 1144).

Tenor

Auf die Revision des Klägers werden das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 18.06.2015 - 12 K 689/12 F und der Bescheid über die gesonderte Feststellung des verbleibenden Verlustvortrags zum Schluss des Veranlagungszeitraums 2008 gemäß § 15b Abs. 4 des Einkommensteuergesetzes vom 10.02.2011 in der Fassung der Einspruchsentscheidung vom 24.01.2012 aufgehoben.

Die Kosten des gesamten Verfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

EStG § 15b Abs. 1, Abs. 2, § 20 Abs. 2b; AO § 42; InvStG § 1 Abs. 4, § 2 Abs. 1;

Gründe

I.