LSG Hessen - Urteil vom 02.06.2022
L 8 KR 129/20
Normen:
SGB V § 240 Abs. 1 S. 1; SGB V a.F. § 240 Abs. 4 S. 1 und S. 6; SGB V § 240 Abs. 4a S. 1-4; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; SGB II § 9; SGB II §§ 19 ff.; GG Art. 3 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Kassel, vom 26.02.2020 - Vorinstanzaktenzeichen S 2 KR 618/17

Festsetzung der Beiträge zur freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung und sozialen PflegeversicherungVerfassungsmäßigkeit der Beitragserhebung für freiwillig versicherte hauptberuflich Selbständige

LSG Hessen, Urteil vom 02.06.2022 - Aktenzeichen L 8 KR 129/20

DRsp Nr. 2023/3279

Festsetzung der Beiträge zur freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung und sozialen Pflegeversicherung Verfassungsmäßigkeit der Beitragserhebung für freiwillig versicherte hauptberuflich Selbständige

Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, dass der Gesetzgeber bei den freiwillig Versicherten anders als bei den Pflichtversicherten im Interesse der Funktionsfähigkeit der Krankenversicherung nicht darauf verzichtet hat, Beiträge in einer gewissen Mindesthöhe zu erheben und damit eine gewisse Beitrags- und Leistungsäquivalenz herzustellen. Sofern diese Beitragslast dazu führt, dass bei einem Selbständigen Hilfebedürftigkeit nach Maßgabe von §§ 7 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3, 9, 19 ff. SGB II eintritt, erfolgt eine Entlastung im Rahmen der Grundsicherungsleistungen nach diesem Buch.

Tenor

I. Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Sozialgerichts Kassel vom 26. Februar 2020 wird zurückgewiesen und die Klage abgewiesen.

II. Die Beteiligten haben einander keine Kosten zu erstatten.

III. Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB V § 240 Abs. 1 S. 1; SGB V a.F. § 240 Abs. 4 S. 1 und S. 6; SGB V § 240 Abs. 4a S. 1-4; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1 Nr. 3; SGB II § 9; SGB II §§ 19 ff.; GG Art. 3 Abs. 1;

Tatbestand