BFH - Urteil vom 09.05.2006
VII R 50/05
Normen:
AO (1977) § 126 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 § 191 Abs. 1 § 367 Abs. 2 S. 1 ; BGB § 427 § 421 ; HGB § 128 ;
Fundstellen:
BB 2006, 2064
BB 2006, 2176
BFH/NV 2006, 1898
BFHE 213, 194
BStBl II 2007, 600
DB 2006, 1994
DStR 2006, 1649
NJW-RR 2006, 1696
ZIP 2006, 1860
Vorinstanzen:
FG Berlin, vom 14.07.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 1386/04

Gesellschaft bürgerlichen Rechts; Gewerbeanmeldung; Haftung; Rechtsschein; Treu und Glauben

BFH, Urteil vom 09.05.2006 - Aktenzeichen VII R 50/05

DRsp Nr. 2006/22851

Gesellschaft bürgerlichen Rechts; Gewerbeanmeldung; Haftung; Rechtsschein; Treu und Glauben

»1. Unterliegt eine GbR als solche der Besteuerung, ergibt sich die persönliche Haftung der Gesellschafter einer GbR für die Steuerschulden und die steuerlichen Nebenleistungen der Gesellschaft entsprechend § 128 Satz 1 HGB i.V.m. § 191 AO 1977 (Anschluss an die BGH-Rechtsprechung). 2. Wer gegenüber dem FA den Rechtsschein erweckt, Gesellschafter einer GbR zu sein, haftet für Steuerschulden der Schein-GbR, wenn das FA nach Treu und Glauben auf den gesetzten Rechtsschein vertrauen durfte. Das ist nicht der Fall, wenn das aktive Handeln des in Anspruch Genommenen weder unmittelbar gegenüber dem FA noch zur Erfüllung steuerlicher Pflichten oder zur Verwirklichung steuerlicher Sachverhalte veranlasst war und ihm im Übrigen bloß passives Verhalten gegenüber dem FA vorzuhalten ist.«

Normenkette:

AO (1977) § 126 Abs. 1 Nr. 2, Abs. 2 § 191 Abs. 1 § 367 Abs. 2 S. 1 ; BGB § 427 § 421 ; HGB § 128 ;

Gründe: