BFH - Urteil vom 22.08.2006
I R 40/05
Normen:
KStG (1991) § 27 Abs. 1, 3 S. 1 ; GmbHG § 29 ; AktG § 173 Abs. 3 § 256 Abs. 1 Nr. 2 ; HGB § 316 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 2007, 313
BB 2007, 434
BFH/NV 2007, 614
BFHE 215, 98
BStBl II 2007, 728
DB 2007, 323
DStR 2007, 193
GmbHR 2007, 206
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 08.03.2005 - Vorinstanzaktenzeichen 6 K 5037/01

Gewinnverteilungsbeschluss i.S. des § 27 Abs 3 Satz 1 KStG 1991 bei Änderung des Jahresabschlusses

BFH, Urteil vom 22.08.2006 - Aktenzeichen I R 40/05

DRsp Nr. 2007/835

Gewinnverteilungsbeschluss i.S. des § 27 Abs 3 Satz 1 KStG 1991 bei Änderung des Jahresabschlusses

»Eine Ausschüttung bei einer prüfungspflichtigen GmbH beruht nicht auf einem den gesellschaftsrechtlichen Vorschriften entsprechenden Gewinnverteilungsbeschluss für ein abgelaufenes Wirtschaftsjahr (§ 27 Abs. 3 Satz 1 KStG 1991), wenn der geprüfte Jahresabschluss durch die Gesellschafterversammlung geändert wird und der Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers über die Nachtragsprüfung (§ 316 Abs. 3 HGB) erst nach Ablauf der in § 173 Abs. 3 Satz 2 AktG angeführten Frist erteilt wird.«

Normenkette:

KStG (1991) § 27 Abs. 1, 3 S. 1 ; GmbHG § 29 ; AktG § 173 Abs. 3 § 256 Abs. 1 Nr. 2 ; HGB § 316 Abs. 3 ;

Gründe:

I. Streitig ist, ob ein Gewinnverteilungsbeschluss den gesellschaftsrechtlichen Vorschriften entspricht und damit die Ausschüttungsbelastung im Streitjahr 1993 herzustellen ist.

Bei der Klägerin und Revisionsbeklagten (Klägerin), einer GmbH, handelte es sich im Streitjahr um eine "große Kapitalgesellschaft" i.S. des § 316 Abs. 1 Satz 1 (i.V.m. § 267) des Handelsgesetzbuchs (HGB). Ihre Geschäftsführer haben den Jahresabschluss zum 31. Dezember 1993 unter dem 9. Mai 1994 aufgestellt; der Abschlussprüfer hat am 30. August 1994 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.