FG Düsseldorf - Urteil vom 26.03.2014
7 K 1884/13 GE
Normen:
GrEStG § 1 Abs. 2 a; GrEStG § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 3a; AO § 153; AO § 170 Abs. 2 Nr. 1; AO § 169 Abs. 2 Nr. 2; AO § 181 Abs. 1 S. 1; AO § 378;
Fundstellen:
BB 2014, 2134

Grunderwerbsteuer: Mittelbarer Gesellschafterwechsel im Sinne von § 1 Abs. 2 a GrEStG - Übergang der Verwertungsbefugnis durch Leasingvertrag

FG Düsseldorf, Urteil vom 26.03.2014 - Aktenzeichen 7 K 1884/13 GE

DRsp Nr. 2014/8661

Grunderwerbsteuer: Mittelbarer Gesellschafterwechsel im Sinne von § 1 Abs. 2 a GrEStG – Übergang der Verwertungsbefugnis durch Leasingvertrag

Eine zur Verlängerung der Feststellungsfrist auf fünf Jahre führende leichtfertige Steuerverkürzung durch Unterlassung einer Anzeige nach § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 3a GrEStG über die mittelbare Änderung des Gesellschafterbestandes einer grundbesitzenden Personengesellschaft i.S.d. § 1 Abs. 2 a GrEStG liegt nicht vor, wenn ein von renommierten Steuerberatungsgesellschaften (im Jahr 2005) verfasstes Gutachten die Anzeigepflicht mit der Begründung verneint, dass aufgrund des Übergangs der Verwertungsbefugnis an den Grundstücken durch Abschluss eines Leasingvertrags kein inländisches Grundvermögen besteht. § 153 AO begründet keine allgemeine Pflicht, die steuerliche Rechtsentwicklung zu möglichen grunderwerbsteuerpflichtigen Sachverhalten bis zum Eintritt der Festsetzungsverjährung zu beobachten.

Tenor

Der Bescheid über die gesonderte Feststellung der Besteuerungsgrundlagen für die Grunderwerbsteuer vom 15. November 2012 in Gestalt der Einspruchsentscheidung vom 2. Mai 2013 wird aufgehoben. Der Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens.

Normenkette:

GrEStG § 1 Abs. 2 a; GrEStG § 19 Abs. 1 S. 1 Nr. 3a; AO § 153; AO § 170 Abs. 2 Nr. 1; AO § 169 Abs. 2 Nr. 2; AO § 181 Abs. 1 S. 1; AO § 378;

Tatbestand