BFH - Beschluß vom 05.02.2002
VI B 166/99

Kinderfreibetrag 1994; Verfassungsmäßigkeit

BFH, Beschluß vom 05.02.2002 - Aktenzeichen VI B 166/99

DRsp Nr. 2002/6354

Kinderfreibetrag 1994; Verfassungsmäßigkeit

1. Gegen die Verfassungsmäßigkeit des Kinderfreibetrages 1994 - Existenzminimum eines Kindes i.H.v. DM 6.096 - bestehen keine verfassungsmäßigen Bedenken.2. Die Vorschrift des § 32 Abs. 6 EStG a.F. wächst im VZ 1994 bei Eltern mit 3 Kindern erst ab einem Grenzsteuersatz, der erheblich über 40 v. H. liegt, in die verfassungsrechtliche Unvereinbarkeit hinein.

Gründe:

Der Senat kann offen lassen, ob die Nichtzulassungsbeschwerde den Darlegungsanforderungen des § 115 Abs. 3 der Finanzgerichtsordnung (FGO) a.F. i.V.m. Art. 4 des Zweiten Gesetzes zur Änderung der Finanzgerichtsordnung und anderer Gesetze vom 19. Dezember 2000 (BGBl I 2000, 1757) entspricht, jedenfalls ist die Beschwerde unbegründet.

Die Rechtsfrage, in welcher Höhe im Streitjahr 1994 Kinderfreibeträge zu gewähren sind, ist durch die Beschlüsse des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 10. November 1998 2 BvL 42/93, 2 BvR 1220/93 und 2 BvR 1852, 1853/97 (BVerfGE 99, 246, 268 und 273, BStBl II 1999, 174, 193 und 194) und deren Umsetzung durch § 53 des Einkommensteuergesetzes (EStG) i.d.F. des Gesetzes zur Familienförderung vom 22. Dezember 1999 (BGBl I 1999, 2552, BStBl II 2000, 4) geklärt. Die Frage hat deshalb keine grundsätzliche Bedeutung mehr (vgl. Beschluss des Senats vom 14. Januar 2000 VI B 13/98, BFH/NV 2000, 835).