BFH - Urteil vom 24.10.2018
I R 78/16
Normen:
AO § 73; KStG § 8 Abs. 3 Satz 2, § 10 Nr. 2;
Fundstellen:
AG 2019, 462
AO-StB 2019, 142
BB 2019, 917
BB 2019, 999
BB 2020, 47
BFH/NV 2019, 648
BFHE 263, 153
DB 2019, 2713
DB 2019, 820
DStR 2019, 787
DStRE 2019, 588
DStZ 2019, 362
DZWIR 2019, 300
FR 2020, 956
GmbHR 2019, 614
NZG 2019, 716
ZIP 2019, 812
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 04.08.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 3999/13

Körperschaftsteuerliche Behandlung der Aufwendungen einer Organgesellschaft aufgrund der Haftungsinanspruchnahme für Körperschaftsteuerschulden des Organträgers

BFH, Urteil vom 24.10.2018 - Aktenzeichen I R 78/16

DRsp Nr. 2019/5664

Körperschaftsteuerliche Behandlung der Aufwendungen einer Organgesellschaft aufgrund der Haftungsinanspruchnahme für Körperschaftsteuerschulden des Organträgers

Aufwendungen einer Organgesellschaft aufgrund einer Haftungsinanspruchnahme für Körperschaftsteuerschulden des Organträgers nach § 73 AO fallen nicht unter das Abzugsverbot des § 10 Nr. 2 KStG. Sie sind als vGA zu qualifizieren.

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 4. August 2016 9 K 3999/13 K,G wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

AO § 73; KStG § 8 Abs. 3 Satz 2, § 10 Nr. 2;

Gründe

I.

Zwischen der Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin), damals in der Rechtsform einer GmbH, als Organgesellschaft und der B–AG als Organträgerin bestand seit dem ... 1990 eine körperschaftsteuerrechtliche Organschaft, die zum 31. Dezember 2000 beendet wurde. Im Jahr 2005 wurden die Geschäftsanteile der Klägerin an andere Gesellschafter veräußert. Über das Vermögen der B–AG wurde im Jahr 2009 das Insolvenzverfahren eröffnet.