BAG - Urteil vom 18.10.2023
5 AZR 22/23
Normen:
BGB § 157; BGB § 611a Abs. 2; BGB § 615 S. 1; TzBfG § 12 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
ArbR 2023, 597
ArbRB 2023, 321
AuA 2023, 5
AuR 2023, 477
DStR 2023, 2738
AuA 2023, 13
EzA-SD 2023, 6
NWB 2023, 2988
StX 2023, 767
ZMV 2023, 339
AA 2024, 3
BB 2024, 115
ZIP 2024, 101
EzA-SD 2024, 5
NZA 2024, 128
PERSONALmagazin 2024, 60
AP 2024
AP-Newsletter 2024, 20
NJW 2024, 462
NJW-Spezial 2024, 83
DZWIR 2024, 118
DB 2024, 469
ZTR 2024, 91
FA 2024, 52
NZA-RR 2024, 162
AE 2024, 14
ArbRB 2024, 66
MDR 2024, 381
ZIP 2024, 801
Vorinstanzen:
ArbG Bielefeld, vom 18.01.2022 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Ca 85/21
LAG Hamm, vom 29.11.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 200/22

Konkludente Vereinbarung der Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit auf Abruf; Festlegung der Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung

BAG, Urteil vom 18.10.2023 - Aktenzeichen 5 AZR 22/23

DRsp Nr. 2023/14027

Konkludente Vereinbarung der Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit auf Abruf; Festlegung der Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung

Vereinbaren Arbeitgeber und Arbeitnehmer Arbeit auf Abruf, legen aber die Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit nicht fest, gilt grundsätzlich nach § 12 Abs. 1 Satz 3 TzBfG eine Arbeitszeit von 20 Stunden als vereinbart. Eine Abweichung davon kann im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung nur dann angenommen werden, wenn die gesetzliche Regelung nicht sachgerecht ist und objektive Anhaltspunkte dafür vorliegen, die Parteien hätten bei Vertragsschluss übereinstimmend eine andere Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit gewollt. Orientierungssätze: 1. Haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei der Arbeit auf Abruf entgegen § 12 Abs. 1 Satz 2 TzBfG eine bestimmte Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit nicht festgelegt, führt dies nicht zur Unwirksamkeit der Vereinbarung einer Arbeit auf Abruf. In diesem Fall gilt kraft Gesetzes nach § 12 Abs. 1 Satz 3 TzBfG eine wöchentliche Arbeitszeit von 20 Stunden als vereinbart (Rn. 22).